Wellenkupplungen haben Auswirkungen sowohl auf die Instandhaltungsfreundlichkeit und Langlebigkeit des Antriebs als auch auf den Komfort, den die Schienenfahrzeuge den Passagieren bieten. Um die Zahl der Bauteile zu verringern und kompakte Bauformen zu erhalten, werden verschiedentlich starre Antriebssystemen eingesetzt. Man verzichtet auf drehelastische Kupplungselemente, in der Annahme, moderne, exakt gefertigte Antriebskomponenten benötigten keine dämpfenden Kupplungen. Versuche zeigen jedoch, daß es bei starren Antriebssystemen häufiger zu Schäden kommt. Elastische Wellenkupplungen, für die Erfahrungen aus 20 Jahren Einsatzdauer vorliegen, wurden speziell an das Anwendungsgebiet Bahntechnik angepaßt. Der Aufbau besteht aus zwei klauenförmig ineinandergreifenden Nabenteilen, zwischen die ein vorgespannter Elastomer-Zahnkranz eingepaßt wird. Das Elastomer verformt sich unter Drehmoment und baut dadurch Schwingungen ab beziehungsweise verlagert sie in die gewünschten Frequenzbereiche. Durch die ballige Zahnform wird sichergestellt, daß das elastische Material, das sich unter Druck verformt, ausreichend Freiraum hat und daß bei Winkelversatz, der durch Setzerscheinungen von Antriebskomponenten entstehen kann, keine Kantenpressungen auftreten. Durch die besondere Geometrie von Zahnbogen und Nocken dient die mittlere Auflagezone als Drehpunkt für einen geringen Taumeleffekt bei Abweichung von der koaxialen Lage der gekuppelten Wellen. Dadurch stellen Fluchtungsfehler zwischen Motor und Getriebe keine Belastung für das System dar. Kleine Winkelfehler durch Bearbeitungstoleranzen, Montagetoleranzen oder Durchbiegung des Antriebsstrangs werden selbsttätig ausgeglichen. Mit diesen Kupplungen können Antriebslaufleistungen von über eine Million Kilometer erreicht werden.
Wellenkupplungen für Antriebe von Schienenfahrzeugen
ZEV, Glasers Annalen + DET, Die Eisenbahntechnik ; 125 , 11 ; 512-514
2001
3 Seiten, 7 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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