Die Marktentwicklung für Magnesiumdruckguß wird hauptsächlich vom zunehmenden Einsatz im Automobilsektor bestimmt. Für eine erfolgreiche Anwendung des Materials müssen Werkstoffeigenschaften, Verarbeitung und Design aufeinander abgestimmt sein. Voraussetzung für ein qualitätsorientiertes Druckgießen ist die Reinheit des geschmolzenen Metalls. Unter den verschiedenen Methoden der Prüfung auf Einschlüsse ist die derzeit bevorzugte die Hydro Magnesium Inclusion Assessment Method (HMIAM). Vom Recycling eingetragene Verunreinigungen werden im Hydro Magnesium recycling furnace mit dem HMIAM-Filtern entfernt. Die Ingots werden für die Verwendung sowohl im Warmkammer- als auch im Kaltkammer-Druckgießverfahren bei einer Gleichgewichtstemperatur von 660 Grad C erzeugt; so werden auch eine starke Manganausscheidung und ein Eiseneinschleppen vom Schmelztiegel vermieden. Der Ablauf des Kaltkammerdruckgießens ist schematisch dargestellt. Ganz wesentlich ist die Leistung des Injektionssystems. Seine Kapazität läßt sich mit dem P-Q2-Diagramm beschreiben. Für die Bestimmung der Füllzeit in Abhängigkeit von Metall-, Fließ- und Gießformtemperatur sowie Wanddicke des Gußteils wird eine Formel (mit Beispiel) gegeben. Typische Werte für die Geschwindigkeit an der Eingießöffnung (gate speed) sind 30 bis 50 m/s. Magnesium ist in der Herstellung energieintensiv. Zur Einschätzung des Einflusses seiner Produktion, Nutzung und Recycling auf die Umwelt kann ein Life-Cycle-Assessment (LCA) dienen. Um Gußteile mit der geforderten Dehnbarkeit zu erhalten, wird der Aluminiumanteil in den Legierungen reduziert; das Design der Gießform muß dann die Gießbarkeit unterstützen. Statt der Legierung AZ91 werden AM60B, AM50 oder AM20 eingesetzt. Für Anwendungen bei Temperaturen über 120 Grad C sind Legierungen der Serien AS und AE günstiger. Eine noch höhere Warmkriechfestigkeit hat die neue Legierung ZAC8506. Für die Berechnungen vor dem Werkstoffeinsatz hat die Firma Hydro Magnesium eine Datenbank mit den mechanischen und physikalischen Eigenschaften von Druckgußteilen erstellt (NHMg.db). Gußteile können auf verschiedene Weise weiterbearbeitet werden. Die Formbarkeit bei Raumtemperatur ist begrenzt. Als Verbindungstechnologie wird meist die Schraubverbindung angewandt. Schweißen ist möglich.


    Zugriff

    Zugriff über TIB

    Verfügbarkeit in meiner Bibliothek prüfen

    Bestellung bei Subito €


    Exportieren, teilen und zitieren



    Titel :

    Magnesium die casting: From ingots to automotive parts


    Weitere Titelangaben:

    Magnesiumdruckgießen: vom Block zum Fahrzeugbauteil


    Beteiligte:
    Westengen, H. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Light Metal Age ; 58 , 3/4 ; 44-52


    Erscheinungsdatum :

    2000


    Format / Umfang :

    6 Seiten, 22 Bilder, 19 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Englisch




    Magnesium die casting. From ingots to automotive parts

    WESTENGEN, H. / Associazione Tecnica dell`Automobile | British Library Conference Proceedings | 1999


    Designing automotive parts in magnesium

    Davis, J. / Ruden, T. | Tema Archiv | 1989


    Magnesium die casting for automotive applications

    Westegen,H. / Olsen,A.L. / Norsk Hydro,NO et al. | Kraftfahrwesen | 1994


    Magnesium casting applications in the automotive industry

    Esdaile,R.J. / Australian Magnesium,AU | Kraftfahrwesen | 2001


    Simplified Investment Casting of Complex Automotive Parts

    Hovtun, R. / ENEAS; Agency: Italy | British Library Conference Proceedings | 1994