Die Verbesserung der passiven Sicherheit durch Knautschzone, Gurt und Airbag hat zu einem deutlichen Rückgang der tödlichen Unfälle geführt. Weitere Schutzsysteme werden eingeführt, wobei der Aufwand schneller steigt als der Nutzen. Folgende Probleme stehen derzeit an: (1) Seitenaufprall. Bisherige Verbesserungen galten vor allem dem Frontalaufprall. Seiten-Airbags stellen erheblich höhere Anforderungen an die Sensorik und Auslöse-Software, da wegen des geringeren Deformationsweges nur 5 ms für die Auslösung und 10 ms für das Füllen zur Verfügung stehen. Neben den Seiten-Airbags stehen Fuß-Airbags zur Diskussion, die allerdings möglicherweise durch Energie absorbierende Schäume ersetzt werden könnten. Bei der Sensorik wird an der Erkennung von Sitzbelegung, Kindersitz und Insassenposition gearbeitet. In der Phase vor dem Crash soll die zu erwartende Kollisionsgeschwindigkeit künftig Einfluss auf Gurtstraffer oder Aufblasvorgang nehmen. (2) Abweichungen Europa/USA. Die Testkriterien für Fahrzeughalter sind verschieden. Die US-Vorschriften konzentrieren sich auf Frontcrash mit völliger Überdeckung und vernachlässigen die häufige Teilüberdeckung. Die Unterschiede in den Seitencrashtest lassen sich durch Unterschiede der vorherrschenden Fahrzeugtypen rechtfertigen, doch die unnötige unterschiedlichkeit der Testpuppe (Dummy) wird moniert. (3) Eigenschutz oder Partnerschutz. Dieser Zielkonflikt gewinnt an Bedeutung durch die größer werdende Gewichtsdifferenz bei Zunahme kleiner, leichter Stadtverkehrsautos. Der verständlichen Forderung, die schwereren Fahrzeuge mit weicherer Struktur auszustatten, und das leichtere Gegenüber zu schützen, steht die Tatsache entgegen, dass die härtere Struktur schwerer Fahrzeuge bei den Alleinunfällen benötigt wird, die mehr als die Hälfte der Toten unter den Pkw-Insassen stellen. (4) Instandsetzung. Verbesserungswürdig ist auch das Wissen der Werkstattmitarbeiter über die Gefährdung des Deformationsverhaltens und der Rückhaltesysteme durch unzulässige Reparaturen oder nicht erkannte Schäden.


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    Titel :

    Stand und Entwicklung der passiven Pkw-Sicherheit


    Beteiligte:
    Müller, C.F. (Autor:in) / Grandel, J. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2000


    Format / Umfang :

    6 Seiten, 7 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




    Stand und Entwicklung der passiven Pkw Sicherheit

    Mueller,C.F. / Grandel,J. | Kraftfahrwesen | 2000


    Stand der Gesetzgebung zur passiven Sicherheit von Pkw

    Kayser,P. / Tech.Univ.Braunschweig,Inst.f.Fahrzeugtech. | Kraftfahrwesen | 1974