Auch wenn sich der Regionalverkehr in Frankreich in den letzten Jahrzehnten sehr positiv entwickelt hat, bemängeln die Regionen, in deren Verantwortung der Verkehr steht, die hohen und häufig intransparenten Kosten durch den Operateur SNCF. Die seit der Regionalisierung aufgebrachten Mittel für Fahrzeuge, Netzmodernisierung und Betrieb sind mit rund 30 Mrd. € beträchtlich. Als Schritt in eine größere Unabhängigkeit haben die Regionen im September 2013 beschlossen, die Fahrzeugeinkäufe künftig in eigener Regie durchzuführen. Mittelfristig würde man dadurch unabhängiger von der SNCF. Der französische Staat dagegen scheint ein Aufbrechen des Monopols nicht mit der gleichen Energie zu forcieren und interpretiert entsprechende EU-Direktiven zur Marktöffnung großzügiger. Zudem befindet sich die SNCF gerade mit der Reintegration der Infrastruktur in einem größeren Reformprozess. Aber auch wenn die Regionen künftig Ausschreibungen von Verkehrsleistungen mit eigenen Fahrzeugen durchführen wollen, möchten sie beispielsweise nicht auf die Möglichkeit einer Direktvergabe an die SNCF verzichten. Ob die anstehenden Änderungen von Erfolg gekrönt sein werden, wird letztlich auch davon abhängen, ob die in der öffentlichen Verantwortung stehenden Personen ihr Handeln am größtmöglichen gemeinwirtschaftlichen Nutzen ausrichten.
TER-SNCF: réduction des coûts ou mise en concurrence?
SNCF-Regionalverkehr: Kosten reduzieren oder Konkurrenz zulassen?
Le Rail ; 202 ; 32-35
2013-01-01
4 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Französisch
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