Österreich betreibt seit 20 Jahren ein ehrgeiziges Programm zur Erweiterung und Verbesserung seines Eisenbahnnetzes. Während dies auf europäischer Ebene hohe Anerkennung erfährt, stoßen insbesondere die großen Vorhaben - vor allen Dingen aus Gründen der Kosten und Befürchtungen der Anrainer hinsichtlich Umweltbelastungen - auf Kritik. Der Hauptvorwurf aus bahninformierten Kreisen lautet falsche Prioritätensetzung bei den Investitionen. So hat man über 15 Jahre lang behauptet, der viergleisige Ausbau der Westbahn zwischen St. Pölten und Linz wäre unnötige Netzerweiterung. Angesichts der enormen Auslastung der Strecke ist diese Kritik jetzt verstummt. Heute konzentriert sich die Kritik an der an der angeblich falschen Prioritätensetzung vor allem auf den Ausbau der Südbahn. Oftmals verzögern sich die Vorhaben aus regionalpolitischen Gründen und den oft komplizierten Genehmigungsverfahren viele Jahre, Kapazität und Bedarf sind dann nicht mehr die von der ursprünglichen Ausgangslage bei den ersten Planungen. Der Beitrag versucht, die Zweifel auszuräumen und kommt mit seinen Argumenten zum Schluss: eine sinnvolle, an betrieblichen Prioritäten ausgerichtete Reihung von Großprojekten sollte sich nicht am jeweiligen Baubeginn, sondern an der Inbetriebnahme eines Projektes orientieren.
Strategische Sicht auf Eisenbahn-Großprojekte in Österreich
Eisenbahn Österreich ; 1 ; 53-54
2012-01-01
2 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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