Die niedersächsische metronom Eisenbahngesellschaft, deren Geschichte 2001 mit der Vergabe der Nahverkehrsleistungen auf den Strecken Hamburg - Bremen und Hamburg - Uelzen begann, war lange Zeit ein Vorzeigebetrieb im Bereich des SPNV. Im Laufe des Jahres 2011 jedoch büßte das Unternehmen viel von seinem guten Ruf ein. Im Beitrag werden die Anzeichen und Ursachen dafür dargelegt. Zunächst werden die wechselnden Besitzverhältnisse bzw. die wechselnde Zusammensetzung der Anteilseigner geschildert. War zu Anfang die öffentliche Hand Hauptgesellschafterin, so hat sich das bis heute grundlegend geändert, mit 69,9 % ist die NiedersachsenBahn (NB) aktuell die größte metronom-Gesellschafterin. Im April 2010 erfolgte dann die Amtsenthebung der beiden langjährig erfolgreich tätigen Geschäftsführer, die erst im Oktober 2011 durch eine neue Führung abgelöst werden. Diese Tatsache sowie Probleme mit dem Fahrkarten-Automatenverkauf an metronom-eigenen Fahrkartenautomaten, die Aufhebung der Sitzplatzreservierungen im metronom Nahverkehr im Dezember 2010 sowie die Streiks der Lokführergewerkschaft GDL sorgeten dafür, dass die Fahrgäste verärgert waren. Im Interesse der Fahrgäste ist nun zu hoffen, dass sich die Lage beim metronom wieder stabilisiert und verbessert.
metronom
"Taktloser" Niedergang eines Vorzeigebetrieb
Eisenbahn-Kurier ; 45 , 10 ; 68-70
2011-01-01
3 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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