Nach einem exponentiellen Wachstum könnte der Ausbau des chinesischen Hochgeschwindigkeitsnetzes zukünftig ein wenig moderater ablaufen. Der Richtungsschwenk geht auf den Wechsel des Verkehrsministers im Februar 2011 zurück. Nicht so sehr der Umfang des vorgesehenen Streckennetzes wird in Frage gestellt, denn das bisherige Verkehrswachstum zeigt, dass das Netz nicht am Bedarf vorbeigeht. Vielmehr werden die Projektierungs- und die Zielgeschwindigkeit künftiger Strecken hinterfragt. Weiterhin mit Geschwindigkeiten von 300 km/h und mehr sollen die wesentlichen Nord-Süd- und West-Ost-Hauptachsen trassiert und betrieben werden, wobei nicht sicher ist, ob die in Kürze vollständig in Betrieb gehende 1300 km lange Strecke Peking - Shanghai tatsächlich mit der projektierten Geschwindigkeit von 380 km/h betrieben wird. Für sekundäre Achsen werden aber inzwischen Zielgeschwindigkeiten von 200 bis 250 km/h als wirtschaftliches Optimum betrachtet. Auch die weitere Ertüchtigung bestehender Strecken auf dieses Geschwindigkeitsniveau wird in Erwägung gezogen. Die Reisezeitverkürzungen gegenüber heute sind auch mit diesem Ausbauniveau noch sehr markant und wegen der geringeren Bau- und Betriebskosten würden günstigere Tarife möglich.
Coup de frein sur la grande vitesse
Chine
China: Der Hochgeschwindigkeitsverkehr zieht die Bremse
Le Rail ; 176 ; 16-20
2011-01-01
5 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Französisch
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