Auf die geologische Vergangenheit, die Gesteinsformationen und die Gradientenlage der drei Tunnel im Ärmelkanal wurde bereits in den Teilen 1 und 3 eingegangen. Durch tektonische Einflüsse enstanden auf der französischen Seite weiträumige Falten- und Verwerfungszonen. Große Schwierigkeiten ergaben sich bei der Erkundung der zahlreich verhandenen Störzonen, da die Vorerkundungen von der Meeresoberfläche aus durchgeführt wurden. Umfangreiche Injektionsmaßnahmen wurden auf der französischen Seite auf den ersten 250 m der Unterwassertunnel notwendig, da die Tunneltrasse in diesem Bereich die brüchige und stark wasserdurchlässige graue Kreide durchfährt. Ausgeführt wurden die Injektionen aus dem Schildbereich der Vortriebsmaschinen, lateral aus dem Eisenbahntunnel und soweit es die örtlichen Gegebenheiten erlaubten, von der Geländeoberfäche aus. Dadurch enstanden Vortriebsvezögerungen auf der französischen Seite, insbesondere für den vorauseilenden Versorgungstunnel. Durch technische Probleme bei der Ringspaltverpressung wurden in diesem Bereich erhebliche Nachverpressungen notwendig. Der im Schildschwanz zu verpressende Zementmörtel wurde vom drückenden Salzwasser in weiten Bereichen hinter den Tübbingen ausgespült. Nachdem die Schilde die geologisch und hydrologisch günstige blaue Kreide erreicht haben, können Vorausinjektionen auf Störzonen beschränkt bleiben. Bei den Maßnahmen im Bereich der Verbindungs- und Druckausgleichstollen ist die Injektionsphase 1 auf Bentonit-Zementbasis in der Regel ausreichend. (Zweisprachiges Dokument: Deutsch/Englisch).
Planung und Bau des Tunnels unter dem Ärmelkanal - Teil 5: Vorausinjektionen beim Schildvortrieb auf der französischen Seite
Planning and construction of the channel tunnel - part 5: advance grouting during shield drivage at the french side
Tunnel ; 10 , 4 ; 173-186
1991
10 Seiten, 15 Bilder, 5 Quellen
Article (Journal)
German
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