In Norwegen, einem kleinen Land, wurden seit 1970 etwa 4500 km Tunnel gebaut. Anteil daran haben eine Reihe sehr erfahrener Bergbaufirmen, die auch im Ausland zahlreiche Tunnel für Wasserkraftwerke, Verkehrswege und Kavernen zur Erdölspeicherung bauten. Sie entwickelten dabei die Norwegische Tunnelbaumethode (NMT), die gegenüber der Neuen Österreichischen Tunnelbauweise (NATM) einige Unterschiede aufweist. Die NATM ist gut geeignet für gebräches Gebirge, wo Abdichtung und Mehrausbruch nicht dominant sind, wo oft ein glattes Profil heraus gebildet und eine gute Tragfähigkeit erreicht werden kann. Ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung über Zeitverhalten und Ausdehnung des Sekundärausbaus ist bei der NATM die Überwachung. Die NMT dagegen ist gut geeignet für Festgestein, wo Abdichtung und Mehrausbruch dominant sind und wo Bohrsprengverfahren oder der Einsatz von Tunnelbohrmaschinen die gebräuchlichsten Vortriebsmethoden sind. Die Tragfähigkeit des Gebirges wird am besten durch Ankerung erreicht. Starrer Ausbau oder Gitterstahl sind im Hartgestein Norwegens ungeeignet. Unter Einbeziehung geologischer und geotechnischer Aspekte werden im Aufsatz die wichtigsten Merkmale der NMT aufgelistet. Zur Beschreibung der Gebirgsverhältnisse wurde das Q-System als empirische Methode herangezogen, nach welchem man diese Verhältnisse anhand einer Formel berechnen kann. Darüber hinaus werden Angaben über die Tomographie von Querschlägen und über die vorgesehene Ausbauart gemacht. Die Einbeziehung sowohl des Q-Systems als auch des Systems der numerischen Modellierung in die Projektierung von Tunneln wird kurz erwähnt.
Norwegian method of tunneling
Die Norwegische Tunnelbaumethode
World Tunnelling ; 5 , 5 ; 231-238
1992
6 Seiten, 9 Bilder, 12 Quellen
Article (Journal)
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