Personenwirtschaftsverkehr ist eine Kombination aus Personenverkehr und Güterverkehr und eine von Verkehrsplanern oft vernachlässigte Größe. Er entsteht im wesentlichen durch die Fahrten von Handwerkern und Dienstleistern zum Kunden bzw. Einsatzort. Trotz der geringen, wenn auch zunehmenden Zahl der beteiligten Personen und Fahrzeuge sind diese Fahrten für den Stadtverkehr sehr bedeutsam, weil es sich fast ausschließlich um motorisierten Individualverkehr handelt. Die Fahrtenprotokolle von 18 Dortmunder Handwerksbetrieben zeigten: Zwei Drittel aller Fahrten sind kürzer als 10 km, jedoch sind zwei Drittel der Tagestouren 21 bis 60 km lang. Die meisten Startzeiten liegen zwischen 7.30 und 8 Uhr sowie zwischen 15 und 16.30 Uhr. Beklagt wird das Stellplatzproblem in Kundennähe. Zwei Drittel der Betriebe übernehmen die dadurch bedingten Strafmandate der Fahrer. Das Anlegen von Materiallägern bei Stammkunden, damit Mitarbeiter mit dem ÖPNV fahren können, stellt noch die Ausnahme dar. Tourenplanung wird mehr nach Kundenwünschen als nach der räumlichen Zuordnung vorgenommen. Durch Zurufsystem (telefonische Meldung nach vollbrachter Arbeit) und Tourenplanung ließe sich die Reihung der Ziele optimieren. Für die Beschaffung von fehlendem Material oder Werkzeug könnte man einen Bringedienst mit einem Taxiunternehmer oder Paketdienst sowie gegebenenfalls einem Fahrradkurier aushandeln, der weniger kostet als die Arbeitszeit des Gesellen. Ein mögliches Hilfsmittel ist der Travelpilot, der sprachgestützt den Fahrer zu eingegebenen Zielen leitet. Eine Untersuchung ergab hierbei eine Kilometereinsparung um 7,3 %. Man muß aber mit Widerwillen von Beschäftigten gegen die genannten Optimierungsmaßnahmen rechnen, die für sie bekanntlich Arbeitszeitverdichtung bedeuten. Kommunalpolitisch läßt sich der Personenwirtschaftsverkehr erleichtern durch beispielsweise die Erlaubnis zur Mitbenutzung von Busspuren und umweltfreundlicher gestalten durch Vorteilsgewährung für Unternehmen, die abgasreduzierte Fahrzeuge und Lasträder einsetzen.


    Access

    Access via TIB

    Check availability in my library

    Order at Subito €


    Export, share and cite



    Title :

    Mobilitätsmuster im städtischen Personenwirtschaftsverkehr


    Additional title:

    Aspects of local transport for personnel and goods of commercial companies


    Contributors:

    Published in:

    Publication date :

    1998


    Size :

    5 Seiten, 4 Bilder, 2 Tabellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German





    Arbeitsmethode der städtischen Verkehrsplanung

    Mäcke, Paul A. ;Mäcke, Paul Arthur ;Hensel, Hartmut | SLUB | 1975


    Aspekte des städtischen Radverkehrs

    Drohsel, Karsten Michael | TIBKAT | 2014


    Linksparken in städtischen Straßen

    Topp, Hartmut H. ;Riel, Jan | SLUB | 2002