Im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) findet derzeit ein tiefgehender Strukturwandel statt. Von seiten der EU, des Bundes und auch der Länder wirken neue ordnungspolitische Rahmenbedingungen auf den Personenverkehrsmarkt ein. Im Rahmen der Neuorganisation des ÖPNV entsteht eine Vielzahl von Verkehrs- bzw. Tarifverbünden, die auf regionaler und lokaler Ebene den Verkehr mit Bussen und Bahnen koordinieren. Ein wesentliches Element des jeweiligen Marketingkonzeptes ist das Tarifkonzept mit einer Vielzahl von besonderen Bestimmungen. Bezogen auf die Ziele von Tarifsystemen, unterscheidet man im Anforderungsprofil die Sicht der Fahrgäste (Kundenfreundlichkeit, Leistungsgerechtigkeit, Preisgerechtigkeit), die Sicht der Verkehrsunternehmen (Tarifergiebigkeit, niedrige Folgekosten, Praktikabilität) und die Sicht der Verkehrspolitik (Kundenfreundlichkeit, Konkurrenzfähigkeit, Förderung der ÖPNV-Nutzung). Die Gestaltung eines Verbundtarifes geht grundsätzlich von zwei Philosophien aus: Philosophie des Mittelpreises und Philosophie des Oberpreises mit Subventionsmöglichkeit. Bezogen auf die Tarifsystematik unterscheidet man folgende Modelle: Einheitstarif, entfernungsabhängiger Tarif, Zonenzeittarif und das Wabenmodell. Auf die Struktur des Tarifsystems und auf die Fahrkartenarten wird näher eingegangen. Die verschiedenen möglichen Preisstufen werden betrachtet und Harmonisierungsvorschläge bzgl. der Nahverkehrstarife diskutiert. Insgesamt wird festgehalten, daß die komplexe Materie der Tarifkonzepte neben der Vielzahl von Schwierigkeiten auch herausragende Chancen bietet, den Trend zum ÖPNV zu fördern und damit senkend auf den Energieverbrauch einzuwirken.
Tarif- und Verkehrsverbünde - Mittel zum sparsamen Einsatz von Verkehrsenergie
1997
19 Seiten, 16 Bilder
Conference paper
German
SLUB | 1995
|IuD Bahn | 2005
TIBKAT | 1989
|SLUB | 1986
|TIBKAT | 1986
|