Geschwindigkeitssteigerungen auf dem Streckennetz (5636 km, davon 3666 km Hauptlinien) der ÖBB (Österreichische Bundesbahnen), mit seinen hohen Anteil an engen Bögen und starken Steigungen, führten von 1990 bis 1992 zu einem dramatischen Verschleißanstieg an Rädern und Schienen, der, besonders bei den Lokomotiven der Baureihe 1044, die relative Häufigkeit der Reprofilierungsfälle wegen starker Spurkranzabnutzung von 60 % auf 80 % steigen ließ. Es wurde daher das wirksamste Mittel gegen diesen Verschleiß, die Spurkranzschmierung (verbessert zudem die Laufeigenschaften und erhöht die Entgleisungssicherheit), zu einem leistungsfähigen System ausgebaut. Von den sechs unterschiedlichen bei der ÖBB verwendeten fahrzeuggebundenen Spurkranz-Schmieranlagen, wurde primär die SECHERON-Anlage mit ÖBB-Applikationen aufgerüstet und intern als PULS-Anlage bezeichnet. Neben der Funktionstüchtigkeit wurden unter anderem noch folgende Anforderungen gestellt: wartungsfreundlich, verwechslungssicher, Bereitstellung der optimalen Schmiermenge am richtigen Ort und zur richtigen Zeit und Verwendung eines umweltfreundlichen Schmierstoffs (ohne Schwermetallverbindungen und Halogenverbindungen, biologisch abbaubar, hohe Resistenz gegen Wasser und hohes Haftvermögen gegen Abschleudern). Die neue Anlage bringt alle 300 m mit einem Schmierimpuls von 3 s Dauer eine Fettmenge (TRAMLUB F 234 MOD 1) von 30 mm3 gleichmäßig verteilt aus. Unter anderem sind inzwischen die Triebfahrzeuge der Baureihen 1042, 1010, 1141 und 2043 nachgerüstet oder umgerüstet.
Spurkranzschmierung bei den ÖBB - ein Erfahrungsbericht
The wheel flange lubrication on the ÖBB-railnet - a report
ZEV, Glasers Annalen + DET, Die Eisenbahntechnik ; 121 , 2/3 ; 255-262
1997
8 Seiten, 16 Bilder, 4 Quellen
Article (Journal)
German
Schienenfahrzeug , Eisenbahn , Lokomotive , Rad , Eisenbahnrad , Eisenbahnschiene , Gleis , Verschleiß , Verschleißminderung , Spurkranz , Profilverlust , Profil (Kontur) , Schmierung , periodische Schmierung , Impuls , Umweltverschmutzung , Umweltfreundlichkeit , biologische Abbaubarkeit , Schmierfett , Halogene , Schwermetalle
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