Es wird über die Entwicklung eines 2-Komponenten-Wasserklarlacks durch die Firma Herberts berichtet. Dabei geht es um die Substitution lösemittelhaltiger Klarlackierungen bei der Automobilherstellung. Der mit 2K Aqua-Clear bezeichnete Lack basiert auf der Verbindung unverkappter Polyisocyanate mit Wasser, wobei mitemulgierte Harzteilchen das Isocyanat so gegen Wasser abschirmen, daß das Aufschäumen der beteiligten Substanzen vermieden wird. Gleichzeitig wurden die Mischtechnik verbessert und die Verarbeitungseigenschaften optimiert. Eine Pilotanlage ist vorhanden, seriennahe Lackierung steht bevor. Die Vorteile des neuen Lacks sind Gleichwertigkeit mit konventionellen Klarlacken, bessere Eigenschaften als bei 1-Komponenten-Klarlacken, auch lassen sich vorhandene Lackieranlagen leicht umrüsten. Vor allem ist wegen der Lösungsmittelreduzierung Umweltfreundlichkeit gegeben. Weiterhin sind die Kratzfestigkeit höher, die Beständigkeit gegen Verschmutzung besser und der Festkörperanteil größer. Letzterer erhöht die Ergiebigkeit. Ziel sind 50 % Festkörper bei 15 % Lösungsmittel. Der Beginn der Kommerzialisierung wird sich noch hinziehen. Der Unternehmensbereich hatte im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 558 Mio DM. Es wird ein Abrechnungsmodell angeboten, welches den Kunden ermöglicht, das komplette Lacksystem aus einer Hand zu beziehen. Nur 20 % der Lackierungskosten entfallen bei Mittelklassewagen auf das Material.
Wasserlack in zwei Komponenten
Automobil Industrie ; 41 , 6 ; 78-81
1996
2 Seiten, 2 Bilder
Article (Journal)
German
Automobilbau , Lackierung , Lösungsmittel , Polyisocyanat , Emulsion , Harz , Umrüsten , Umweltfreundlichkeit , Verschmutzung , Festkörper , Markt , Umsatz , Kratzfestigkeit
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