Bei der Bearbeitung von Verkehrsunfällen ist man häufig mit Fragestellungen konfrontiert, die von Anstoßvorgängen mit drei oder noch mehr Fahrzeugen handeln. Die häufigste Fragestellung ist dabei, ob das mittlere Fahrzeug aufgeschoben wurde oder der Fahrer zunächst selbst aufgefahren ist. Stehen etwa zwei Fahrzeuge in einem geringen Abstand hintereinander und ein drittes Fahrzeug fährt heckseitig auf, dann muß die Schadensintensität der ersten Kollision größer sein als die Schadensintensität der zweiten Kollision. Für die praktische Bearbeitung eines derartigen Unfallgeschehens muß also geprüft werden, ob die Schadensintensitäten kaskadenförmig abnehmen oder nicht. Wenig bekannt ist selbst in Fachkreisen, daß diese Zusammenhänge nicht mehr gelten, wenn das mittlere Fahrzeug bei der ersten Kollision noch in Bewegung ist. Dann erfolgt mit wachsender Absolutgeschwindigkeit ein größerer Energieübertrag durch die Kollision. Dieser größere Energieübertrag verstärkt den Aufschiebeeffekt erheblich. Am Beispiel von Unfallversuchen, werden die Beispiele mit der Intensitätskaskade veranschaulicht.
Pkw-Serienkollisionen
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 34 , 12 ; 335-341
1996
7 Seiten, 3 Bilder
Article (Journal)
German