In Karosseriewerken werden große Mengen organischer Hilfsstoffe und Beschichtungsstoffe eingesetzt, die Abwasser und Abluft belasten können. Der größte Teil fällt im Lackierbetrieb an. Die Beseitigung des Chemischen Sauerstoffbedarfs im Abwasser und Abluftreinigungswasser durch chemische und biologische Oxidation ist mit Kosten verbunden, die oft höher sind als der Einkaufspreis der Stoffe. Die chemischen Verfahren verstoßen zudem meist gegen das Kreislaufprinzip. Deshalb muß bereits bei der Vermeidung angesetzt werden. Anhand von Ablaufschemata und Stoffbilanzen werden Praxisbeispiele vorgestellt. Der KTL-Prozeß (elektrophoretische Beschichtung der Karosserie in wäßrigem Lackbad) kann heute mit vermindertem Lösemitteleinsatz, geschlossener Spülkaskade ohne Wasser-Schlußspülung und ohne UF-Verwurf durchgeführt werden. Lose anhaftender Lack wird mit aus dem Lack gewonnenem Ultrafiltrat abgespült. Abluft wird mit Aktivkohle gereinigt, das Adsorbens wird mit Wasserdampf regeneriert, und die organische Phase wird vom Wasser-Lösemittel-Gemisch abgetrennt. Azeotrope Lösungen mit begrenzter Löslichkeit eignen sich für die Aufbereitung durch Umkehrosmose. Dabei wird das Desorbatwasser unter Druck durch Membranen geführt, die nur für Wasser durchlässig sind, so daß das Lösemittel sich auf einer Seite aufkonzentriert. Die Kosten sind hoch, bestehen jedoch großenteils aus Fixkosten. Um die Verwendungszeit des Waschwassers in Kreisläufen zu verlängern, wurden in einer Autolackiererei Wasserbasislackanlagen mit biologischer Teilstromreinigung installiert. Vorbeigespritzter Lack in der Abluft wird im Venturiwäscher abgeschieden und in der Koagulierung abgetrennt. Ein Teil des Abwassers wird einem Druckreaktor mit Belebtschlamm zugeführt, in dem unter Phosphatzugabe organische Bestandteile abgebaut werden. Die Nachklärung wird als Ultrafiltration durchgeführt.


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