Im Automobilbau findern vornehmlich glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK) Anwendung. Die vom VDA beschlossene Rücknahmegarantie für PKW ab Baujahr 1996 verlangt ein sorgsames Prüfen und Bewerten der zukünftig eingesetzten Werkstoffe. Die bisherige Praxis hat gezeigt, daß die glasfaserverstärkten Kunststoffe nur unter relativ hohem Aufwand wiederverwendbar sind. Für viele Anwendungen stellen sich Naturfasern sowohl ökonomisch als auch ökologisch sehr interessante Alternative Variante dar. Die Entwicklung eines biologisch abbaubaren Konstruktionswerkstoffes auf der Basis nachwachsender Rohstoffe, bestehend aus Naturfasern, gebettet in Biopolymere, sowie die Bereitstellung vertretbarer Bauteilfertigungsverfahren ist Gegenstand aktueller Forschungsarbeiten. Die Naturfasern Ramie, Flachs und Hanf eingebettet in Bioceta erreichen spezifische Festig- und Steifigkeiten von 50 bis 100 % der von GFK-Werkstoffen. Sie lassen sich in hervorragender Weise zu Konstruktionsbauteilen verarbeiten. Die gewichtsbezogenen mechanischen Eigenschaften lassen es zu, Anwendungsbereiche anzustreben, die heute von glasfaserverstärkten Polyestern beherrscht werden. Einschränkungen müssen zur Zeit noch in Bereichen mit extremen Umweltbedingungen gesehen werden. Wesentliche Zielgruppe sind somit Verkleidungselemente mit tragenden Inserts im Automobil- und Waggonbau.
Automobil-Leichtbau mit Faserverbundwerkstoffen auf der Basis nachwachsender Rohstoffe
Light weight construction with fibre composites based on natural fibres
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 98 , Sonderausg. Werkstoffe ; 74-77
1996
4 Seiten, 5 Bilder
Article (Journal)
German
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