Zur Erhöhung der Fördermenge aus Tiefbohrungen für saures Erdgas führte die Shell Canada 1994 in den Limestone-Feldern Wiederaufwältigungen durch. In den Devon- und Mississippi-Formationen der Limestone-Felder besitzen die Förderanlagen meist konzentrische Doppelrohranlagen zur getrennten Gasförderung aus den Formationen. Entfernung des inneren Rohrs erlaubt verbesserte gemeinsame Gasförderung, jedoch ist zur Vermeidung von Beschädigungen eine durch Druck oder Hydraulik geregelte Verfahrensweise (Snubbing) zur Rohrverschiebung erforderlich. Beim Snubbing wird ein Rohr in einer Bohrung installiert oder entfernt, wenn der Druck in der Bohrung über dem Atmosphärendruck liegt, indem das Rohr durch ein elastisches Element gezogen wird, das um das Rohr eine Druckabdichtung bildet. Dabei werden keine Fluide in die Formationen eingeführt, wodurch Probleme mit Fluidverlust und Rückgewinnung vermieden werden. Planung und Ausführung der Erweiterungsarbeiten sowie die Konstruktion der Anlagenteile werden beschrieben und am Beispiel dreier Gasfelder im Limestone erläutert. Als Sicherheitsmaßnahme werden doppelte Sperren mit Ausbruchverhütern an der Hydraulikeinheit und der Bohranlage sowie doppelte Verschlüsse im Rohr vorgesehen. Eine Stickstoffatmosphäre zwischen den Rohren wirkt als Puffer gegen austretendes Gas und gewährt einige Minuten Reaktionszeit bei Pannen. Die Menge des austretenden H2S liegt unter der Meßbarkeitsgrenze. Bei allen drei durch Snubbing umgerüsteten Gasförderanlagen konnte die Förderung sofort wiederaufgenommen werden und die erhöhte Förderleistung brachte die Kosten in einem Monat wieder ein.
Snubbing workover operations in deep sour gas wells a success
Snubbing bei Arbeiten zur Wiederaufwältigung von Tiefbohrungen für saures Erdgas ein Erfolg
Oil and Gas Journal ; 94 , 7 ; 35-40
1996
6 Seiten, 9 Bilder, 4 Quellen
Article (Journal)
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