Der gesamte Lauf des Inn in den Tiroler Bergen Österreichs wird von einer Autobahn, einer Fernverkehrsstraße und einer Eisenbahnlinie begleitet, die sich östlich von Innsbruck bei Strass kreuzen. Zur Entlastung des starken Verkehrs wird der 1,3 km lange Bretfall-Tunnel gebaut, der auch die Verlegung einer Eisenbahnteilstrecke im Zillertal, vier Brücken und umfangreiche Landschaftsgestaltung einschließt. 1286 m des 1336 m langen Tunnels werden untertägig aufgefahren und die Portale in offener Bauweise errichtet. Eingesetzt wird ein Bagger Komatsu, das Haufwerk wird mit Schwerlastkippern abgefördert. Eine Pfeilerwand schützt die Baustelle mit Pfeilern in 1,5 m Abstand. Der Untertagevortrieb erfolgt von beiden Seiten aus durch Geröll, Dolomit und Mischgestein. Die Verfestigung des teilweise sehr gebrächen Gebirges war schwierig. Sofort nach dem Ausbruch mußte es mit Spritzbeton und Bewehrungsmatten abgefangen werden. Der Vortrieb im standfesten Dolomit war problemlos, die Mischgesteinszone aus Schiefer und Buntsandstein, die sich durch Tektonik teilweise in Mylonit und blättrigen Tonschiefer umgewandelt hatten, war härter als erwartet und mußte im Sprengverfahren durchbrochen werden, die Streckenvortriebsmaschine versagte hier. Der Durchschlag zwischen Südstrecke und Nordstrecke erfolgte drei Monate früher als geplant. In die Sohle des Tunnels wurden Wasserröschen eingelassen und der gesamte Tunnel mit einer Plastmembran abgedichtet. Danach wurde hinter einer 12 m langen fahrbaren Schalung 25 cm Beton zum Innenausbau eingebracht. Die Fahrbahn mit Bordkante, Fußweg und Belag, die Beleuchtung, Bewetterung und Elektrifizierung werden zum Schluß installiert. Der Tunnel soll Ende 1995 planmäßig eröffnet werden.
Zillertal remedy
Behebung von Verkehrsstörungen im Zillertal (Österreich)
World Tunnelling ; 7 , 10 ; 435-436
1994
2 Seiten, 5 Bilder
Article (Journal)
English
Auf Schmalspurgleisen durch das Zillertal
GWLB - Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek | 2009
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|Engineering Index Backfile | 1894
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