Die Technikumsversuche für die Aufarbeitung von Grünflachs zu Fasern für technische Anwendungen sind so aussichtsreich verlaufen, daß in zwei bis drei Jahren mit einer Umsetzung in großtechnischem Maßstab zu rechnen ist. Das Verfahren läßt sich auf alle Stengelfasern übertragen. Naturfaserverstärkte Bauteile zeichnen sich gegenüber glasfaserverstärkten Bauteilen durch geringeres Gewicht bei vergleichbaren mechanischen Eigenschaften, gute Wiederverwertbarkeit, keine globale netto-CO2-Emission bei der Verbrennung der Naturfaserkomponente, arbeitsmedizinische Vorteile bei der Verarbeitung und Wiederverwertung, durch Wirtschaftlichkeit und durch das Schaffen einer neuen Erwerbsquelle für die Landwirtschaft aus. Durch die Einarbeitung der Fasern in Form von Vliesen in den Kunststoff wird eine optimale und gut einstellbare Verteilung der Fasern in der Kunststoffmatrix erreicht. Mit Hilfe der vorgestellten Verfahren: Extrusions-Preß-Verfahren (Express-Verfahren) und SRIM (structural resin-injection moulding) lassen sich hochbeanspruchbare, leistungsfähige Bauteile aus Flachsfaser-Polypropylen-Verbundwerkstoffen und großflächige, dünnwandige Innenverkleidungsteile unter Ausnutzung der geringen Bauteildichte und und der geringen Materialkosten herstellen. Agavenfaservlies zeigt das beste Tränkungs- und Benetzungsverhalten. Mit naturfaserverstärkten Kunststoffen können auch spritzgegossene Bauteile hergestellt werden.
Fahrzeugbau und Ökologie. Naturfaserverstärkte Kunststoffbauteile im Fahrzeug-Innenbereich
Automobile construction and ecology
Kunststoffe, München ; 85 , 3 ; 319-321
1995
3 Seiten, 4 Bilder, 3 Quellen
Article (Journal)
German
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