Beabsichtigt ist eine Steigerung der Landebahnkapazität durch Verzicht auf erhöhte Wirbelschleppenstaffelung mittels eines Wirbelschleppenwarnsystems (WSWS). Vorgestellt werden verschiedene operationelle Konzepte zur Handhabung eines WSWS durch Fluglotsen. 1. Windprognose: Erfassung der Wirbelbeeinflussung zwischen parallelen Landebahnen für alternierende Anflugführung (Staggered Approach) mit Verzicht auf Wirbelschleppenstaffelung bei Nichtbeeinflussung. Voraussetzung ist eine Prognose der kurzfristigen Windentwicklung für mindestens 6 Minuten. 2. Aktueller Wind: Genereller Verzicht auf erhöhte Wirbelschleppenstaffelung durch Auswerten des aktuell gemessenen Windes. Je nach Querkomponente des Windes Anwendung eines der drei Verfahren: alternierende Anflugführung, schweres Flugzeug zur windabgewandten Seite und Landen auf nur einer Landebahn. 3. Versetzte Gleitpfade: Höhenversatz der Gleitbahnen der Paralellandebahnen und Zuweisung der unteren Gleitbahn für schwerere Flugzeuge ermöglicht einen Verzicht auf Wirbelschleppenstaffelung unabhängig vom Wind. Simulationsläufe mit Fluglotsen am Flugsicherungssimulator der DLR ergaben bei allen drei Konzepten eine Steigerung der Landerate gegenüber der Referenzsimulation. Bei günstigen Windverhältnissen ist mit den Konzepten Windprognose und Aktueller Wind eine nochmalige Steigerung möglich. Das Konzept Aktueller Wind wurde von den Fluglotsen allerdings als kompliziert in der Handhabung eingestuft.
Bewertung operationeller Nutzungskonzepte eines Wirbelschleppenwarnsystems
Evaluation of operational concepts for the utilization of a wake vortex warning system
Zeitschrift für Flugwissenschaften und Weltraumforschung ; 18 , 1 ; 54-59
1994
6 Seiten, 6 Bilder, 1 Tabelle, 4 Quellen
Article (Journal)
German
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