Neueste Entwicklungen auf dem Gebiet Motoren-Forschung deuten an, daß auch bei Serienfahrzeugen wieder in stärkerem Ausmaß Zweitaktmotoren eingesetzt werden. Die sukzessive Kultivierung der Motoren im Sportbereich und das dort erreichte Leistungsniveau läßt sie als mögliche Alternative zum Viertaktmotor erscheinen. Bei Motorrad-Rennen waren alle seit 1985 siegreichen 250 ccm-Zweitakt-V-2-Motoren membrangesteuert. Ausgehend von der durch den Sport bedingten Beschränkung auf zwei Zylinder und den sechs Gängen gibt es eine Anzahl weiterer Parameter, welche den Entscheidungsprozeß beeinflussen. Wenn die rotatorischen und translatorischen Massen und der Leistungsbedarf einer Wasserpumpe als gleich angenommen werden, sind als weitere Kriterien zunächst die Zahl der Hauptlager, Koppelungen und zwei Kurbelwellen, Ausgleichswellen ja oder nein, sowie die Zahl der notwendigen Hubscheiben zu nennen. Aber auch tribologische Effekte, hier zum Beispiel als Reibungsminimierung durch Reduzierung abzudichtender Wellendurchführungen durch Gehäuse, müssen ein Kriterium sein. Das Bauvolumen als Parameter ist ein wichtiges Kriterium, da dessen Reduzierung dem Fahrwerksbauer gewisse Spielräume läßt. Ein Vergleich der Werte zeigt, daß offenbar der Boxer-Motor am besten abschneidet vor dem heute üblichen Einwellen-V-Motor sowie dem Zweiwellen-Aprilia-Exemplar. Die theoretischen Vorteile des Boxer-Motors sind zur Zeit im Fahrzeugbau aber nicht umsetzbar, obwohl er der leichteste ist.
Warum muß es im Grand Prix-Rennsport der Klasse GP2-250 ccm ein V-Motor sein?
1993
17 Seiten, 9 Bilder, 2 Tabellen
Conference paper
German
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