Schwellen mit 12 cm Bauhöhe aus FFU (Fibre reinforced Foamed Urethane) Kunstholz von Sekisui wurden positiv für Achslasten bis 22,5 t und Geschwindigkeiten über 200 km/h getestet. FFU wird im Strangziehverfahren hergestellt aus endlosen Glasfasersträngen, die mit Polyurethan vergossen und anschließend bei erhöhter Temperatur ausgehärtet werden. FFU wird seit 1985 in Japan als Standardprodukt bei der Eisenbahn (für Weichen und Brücken) verwendet. Der Ersteinsatz in Europa war 2004 bei einer Brücke der Wiener Linien. Es folgten Anwendungen bei der Hamburger Hochbahn, dem Chempark Leverkusen, dem Münchener Verkehrsverbund MVV, der ÖBB, der Bogestra, der Deutschen Bahn und der BLS. Insgesamt wurden bis 2014 weltweit 1300 km Gleis mit FFU Kunstholzschwellen belegt. Bei der Shinkansen-Linie Tokyo-Osaka sind alle Weichen und Brücken mit FFU ausgerüstet, die Zuggeschwindigkeit beträgt hier 270 km/h bei einer Zugfrequenz von 3 bis 5 min. Seit 2009 hat FFU die Zulassung des EBA für die Betriebserprobung. Nach Rücksprache mit EBA und DB AG sollten folgende Versuche durchgeführt werden: Verhalten bei vertikaler und horizontaler Last im Scherenhebelschwingversuch, Auflagerung im Schotterbett nach DIN EN 13481-3; statische und dynamische Prüfungen nach DIN EN 13230-2; Ausziehversuche von Schwellenschrauben nach DIN EN 13481-2. Der Scherenhebelschwingversuch ergab nach 3 Mio. Lastspielen bei einer 100 mm hohen Schwelle eine elastische Einsenkung von 0,23 mm und eine bleibende Einsenkung von 0,18 mm unter der Rippenplatte. Die mittlere horizontale Gesamtverschiebung war 0,6 mm. Die Durchbiegung betrug bei einem Auflagerabstand von 1,5 m bei 70 kn 23 mm bei 100 mm Höhe und 15 mm bei 120 mm Höhe. Ermüdungsprüfungen an Schwellen mit 120 mm Höhe ergaben nach 2 Mio. Lastspielen in der Schwellenmitte eine elastische Durchbiegung, die nur 0,25 mm größer war als bei Versuchsbeginn; unter dem Schienenauflager wurden keine Beschädigungen gefunden. Die Ausziehkraft für eine Schwellenschraube SS 8-140 mit 19 mm Bohrloch betrug 57 kN (bei Holzschwellen 35 kN). Schwellen mit 100 mm Höhe werden von den Wiener Linien und der Bogestra eingesetzt; Schwellen mit 120 mm Höhe von der Südostbayern Bahn, bei Hannover und bei der Rhätischen Bahn verwendet.


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    Title :

    Die weltweit dünnste Bahnschwelle aus Kunstholztechnologie - Testbericht der TU München


    Additional title:

    The world's thinnest artificial-timber sleeper - test report from the Munich University of Technology


    Contributors:

    Published in:

    Publication date :

    2014


    Size :

    6 Seiten, Bilder, Tabellen, 3 Quellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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