Im Fahrzeuginnenraum können Ablagekästen und Handschuhfächer durch Beflocken mit hochwertigen Textilbeschichtungen versehen werden. Das Verfahren ist eine kostengünstige Alternative zum Auskleiden mit Teppichen. Da Polymere jedoch unpolare Oberflächen mit Oberflächenenergien um 30 mN/m besitzen und deshalb ungünstige Klebeeigenschaften aufweisen, muss für eine einwandfreie Haftung des Klebers die Oberflächenenergie über den Wert von etwa 45 mN/m erhöht werden. Chemische Methoden oder das mechanische Aufrauen sind dafür zu aufwändig. Hier bewährt sich die Oberflächenvorbehandlung im Niederdruck-Plasma einer Gasentladung in einer Sauerstoff-Atmosphäre. Dabei erfolgen die Reinigung und die Aktivierung der zu beflockenden Oberflächen trocken und in einem einzigen Arbeitsgang. Nach der Plasmabehandlung ist die In-Line-Weiterverarbeitung der plasmabehandelten Bauteile vorteilhaft. Auf einer Niederdruck-Plasmaanlage des Typs TETRA 2800 der Firma Diener electronic können mehr als 40 Handschuhkästen gleichzeitig behandelt werden. Das Verfahren ist für die Großserienfertigung der Automobilindustrie geeignet und besonders wirtschaftlich. In einem zusätzlichen Prozessschritt können die beflockten Teile noch einmal durch Plasmabehandlung eine ultrahydrophobe Oberfläche erhalten, an der alle Schmutzpartikel abgewiesen werden.
Handschuhkästen fürs Beflocken vorbereiten. Hochwertiges Fahrzeug-Interieur durch Plasmaaktivierung
Plastverarbeiter ; 65 , 3 ; 56-58
2014
3 Seiten, 3 Bilder
Article (Journal)
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