Virtual Engineering kann bei der Fahrzeugentwicklung ein äußerst nützliches Werkzeug sein, da hierbei Versuche und physische Tests durch virtuelle Tests und Prototypen reduziert oder sogar ersetzt werden, wodurch Zeit und Kosten für physische Versuche eingespart werden. In einem Bauteilverbund, wie beispielsweise einer Karosseriestruktur, muss nicht nur jede Komponente separat ihre Spezifikation erfüllen, sondern dies muss auch im Zusammenwirken mit den übrigen Komponenten gewährleistet sein. Der Trend geht deshalb eindeutig dahin, nicht länger lediglich einzelne Teile oder Features zu betrachten, sondern die zusammengefügte Gesamtstruktur. Eine der Zielsetzungen in der Automobilindustrie ist dem entsprechend ein umfassendes und verlässliches Virtual Engineering für die Rohkarosserie bzw. Chassis-Konstruktion. Im Bereich der Blechumformung geht die Entwicklung eindeutig in Richtung Geometrieebene, da Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität zentrale Kriterien für die Bewertung einer Konstruktion sind. Entsprechende Lösungen ermöglichen heute die Entwicklung einer Form oder einer Serie von Formen, die auch für sehr komplexe Umformprozesse ohne Modifikationen gefertigt werden können und das innerhalb der Toleranzen, mit minimalen Kosten, unter Einhaltung der Spezifikation, mit hoher Produktionssicherheit, und mit einem Minimum Try-Outs, wobei das Fernziel der vollständige Verzicht auf physische Versuche ist. Dies kann in der Regel nur durch komplexe mehrstufige Prozesse erreicht werden, die auch das Bördeln und Schweißen am Ende der Prozesskette mit einbeziehen. Für den Gießprozess wiederum müssen alle Aspekte des Herstellungsprozesses der Komponenten abgedeckt werden, von der Mikrostruktur bis hin zu Berechnung des Bauteilverzugs und der Berücksichtigung von Restspannungen. Für den Fügeprozess werden mit dem Virtual Welding schnelle Methoden für den Zusammenbau geboten, in deren Fokus Toleranzbetrachtungen stehen, und die hinunter bis zum Virtual Engineering auch der komplexesten physikalischen Phänomene gehen. Um aussagekräftige Resultate zu erzielen, bleibt kein physikalischer Effekt unberücksichtigt, so dass ein detaillierter Einblick in alle Aspekte des Prozesses und der auftretenden Effekte ermöglicht wird.

    The trend is to not look at part-by-part or feature-by-feature anymore, but to look at the whole body in white as one structure. The structure is put together buy different parts, and joined together. Every part an its own has to work, but also every part has to work together with other parts to form the body in white. This represents a challenge in order to reach the goal of fall virtual engineering for the body in white in the automotive industry. On the sheet metal forming side, the die face design solution moved to the geometry level. The solution for dimensional accuracy and surface quality allows today developing a die or a series of dies that is - even for very complex forming processes - ready for milling, within tolerances, at minimum cost, keeping the specs, with production security, reducing the number of physical try outs to a minimum with the goal of nil. This aims in particular to complex multi-operation processes and assembly processes that involve hemming and welding at the end. On the casting side, all aspects of the fabrication process of the components are covered, from microstructure to distortion and residual stress considerations. On the joining side, virtual welding engineering covers fast methods to assemble with the goal of tolerance considerations, and goes down to virtually engineer even the most complex physical phenomena as present in additive manufacturing, suppressing no physical effect and thus allowing looking into all aspects of the process and its effects.


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    Title :

    Virtual Prototyping in der Automobilindustrie mit Schwerpunkt Fertigung Rohkarosserie und Chassis


    Additional title:

    Virtual prototyping with focus body in white and chassis manufacturing in automotive industry


    Contributors:
    Retraint, E. (author) / Porzner, H. (author) / Skirkerud, M. (author)


    Publication date :

    2012


    Size :

    12 Seiten, 11 Bilder, 3 Quellen



    Type of media :

    Conference paper


    Type of material :

    Print


    Language :

    German