Erstkollisionen ziehen häufig Folgekollisionen nach sich. Diese könnte sich vermeiden lassen, allerdings haben die Fahrer bei Kollisionen häufig eine längere Reaktionszeit und sind weniger handlungsfähig. Bosch stellt hier das Secondary Collision Mitigation System vor (SCM), das durch die Vernetzung von Airbaginformationen mit dem ESP eine Verzögerung nach der Erstkollision automatisch einleitet. Für die Entwicklung wurden Unfalldaten auf Basis der Gidas (German In-depth Accident Study) detailliert anhand einer Wirkfeldanalyse untersucht. Anschließend wurde eine Nutzen- und Risikoanalyse durchgeführt. Nur in rund 1.8 % der Unfälle zeigte sich kein Nutzen durch den Einsatz von SCM, in 7 % war der Nutzen nicht bestimmbar. Ausführlich werden im Beitrag die Funktionsauslegung sowie die Validierung der Funktion erläutert. Durch SCM ergibt sich eine verlängerte Zeitspanne zwischen Initial- und Folgekollision, durch die sich wiederum mehr Eingriffsmöglichkeiten des Fahrers ergeben. Sowohl in der Funktionsvalidierung wie auch im Fahrversuch zeigte sich das Potenzial zur Minderung von Personen-und Sachschäden im Straßenverkehr.
Vernetzung zwischen Airbag und ESP zur Vermeidung von Folgekollisionen
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 114 , 9 ; 678-682
2012
5 Seiten, 4 Bilder, 4 Quellen
Article (Journal)
German
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