Die BMW Group hat einen Prototypen zum hochautomatisierten Fahren auf Autobahnen entwickelt. Das Forschungsfahrzeug kann ohne Fahrereingriff bis zu 130 km/h auf Autobahnen fahren und sich an alle Verkehrsregeln halten, eigenständig überholen und die vom Fahrer eingestellte Wunschgeschwindigkeit einhalten. Die technischen Voraussetzungen wurden mit den Assistenzsystemen BMW-Tracktrainer und -Nothalteassistent geschaffen. Die drei Hauptbausteine für das hochautomatisierte Fahren sind: Positionsbestimmung, Umfelderfassung, Fahrstrategie. Die fahrspurrelative Positionsbestimmung erfolgt über die Sensordatenfusion der fahrspurrelativen mit einer globalen Positionsbestimmung. Die Fahrspurerkennung erfolgt kamera- und laserscannerbasiert, wobei zwei diversitäre Sensoren eingesetzt werden, um eine hohe Zuverlässigkeit zu erreichen. Die Umfelderfassung erfolgt redundant mit verschiedenen Messprinzipien, um alle relevanten Verkehrsteilnehmer mit hoher Zuverlässigkeit und hoher Falscherkennung zu erfassen. Es werden Radar, Kamera, Laserscanner und Ultraschall eingesetzt. Die Daten werden in einer High-Level-Sensordatenfusionsarchitektur verarbeitet und organisiert. Die Fahrstrategie nutzt die Informationen aus der Umfelderfassung, analysiert die Verkehrssituation und generiert zum Beispiel Spurwechselwünsche und leitet den Spurwechsel auch ein. Das System verhält sich etwa bei herannahenden schnellen Fahrzeugen oder an Autobahneinfahrten kooperativ. Testfahrten haben gezeigt, dass Sondersituationen die Technik begrenzen, etwa verlorene Ladung, die nicht erkannt wird oder Baustellen, die nicht hochautomatisiert durchfahren werden können.
Techniken für das hochautomatisierte Fahren auf der Autobahn
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 114 , 6 ; 498-503
2012
6 Seiten, 5 Bilder, 4 Quellen
Article (Journal)
German
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