Für den Test von eingebetteten Fahrzeugsystemen werden in der Praxis zunehmend technisch aufwändige und umfangreiche Hardware-in-the-Loop-Prüfstände (HiL) eingesetzt. Zum Zwecke der Funktionsintegration enthält eine spezifische Konfiguration eines HiL die notwendigen Steuergeräte, Vernetzung und Software zum Betrieb und zur möglichst realitätsnahen Nachbildung der Einsatzumgebung des zu prüfenden Systems. Die Komponenten einer HiL-Konfiguration können dabei unterschiedliche, teilweise serienferne Entwicklungsstände besitzen oder sogar vollständig durch Simulationssoftware ersetzt werden. Diese Abweichungen von der realen Einsatzumgebung stellen die Verwendbarkeit der Konfiguration eines HiL-Prüfstands zum Nachweis eines sicherheitskritischen Systems infrage, und es bedarf besonderer Maßnahmen zur Eignungsprüfung dieses Werkzeugs. Einschlägige Normen schlagen in diesem Kontext die Qualifizierung von Werkzeugen durch entweder (a) Nachweis der Betriebsbewährtheit, (b) Begutachtung des Entwicklungsprozesses, (c) Validation des Werkzeugs oder (d) Entwicklung des Werkzeugs nach dem für das Prüfobjekt geltenden Standard vor. Aufgrund der hohen Dynamik aktueller Entwicklungs- und Integrationsprozesse sowie der Komplexität und des Einzelstück-Charakters der Konfiguration eines HiL-Prüfstands erscheinen a und b keine praktikablen Lösungen darzustellen, Auch die Entwicklung eines HiL-Prüfstands nach den Anforderungen einer Sicherheitsnorm erscheint nicht als wirtschaftlich sinnvolle Option. Dieser Beitrag schlägt einen Validationsansatz für HiL-Prüfstände zum Nachweis sicherheitskritischer Fahrzeugfunktionen im Kontext der ISO 26262 vor. Der Validationsansatz basiert auf einem vorinstallierten Konfigurationsmanagements sowie funktionalen oder nichtfunktionalen Back-to-Back Tests des zu qualifizierenden HiL gegen Referenzobjekte, z.B. andere Prüfstände oder Fahrzeuge. Die mit dem Back-to-Back Test erzeugten Messdaten werden mittels statistischer Methoden analysiert und es wird ein problemspezifisches Abstandsmaß des HiL-Prüfstands zum Referenzobjekt definiert und berechnet. Weiterhin wird aus Erfahrungen mit verschiedenen Abstandsmaßen berichtet sowie der Qualifizierungsansatz hinsichtlich seiner Eignung im Kontext der ISO 26262 beleuchtet.
Ein Beitrag zur Qualifizierung der Konfiguration eines Integrations-HiL zum Nachweis einer Fahrzeugfunktion im Kontext der ISO 26262
2011
14 Seiten, 2 Bilder, 3 Tabellen, 10 Quellen
Conference paper
German
Verfahren zur fahrgastorientierten Konfiguration einer Fahrzeugfunktion
European Patent Office | 2021
|Verfahren zur Konfiguration zumindest einer Fahrzeugfunktion
European Patent Office | 2017
|ISO 26262 Qualifizierung von Compilern
Automotive engineering | 2013
|Freischalten einer Fahrzeugfunktion eines Kraftfahrzeugs
European Patent Office | 2019
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