Mathematische Verkehrsstau- und Fluss-Modellierungen unter Einbeziehung des Verhaltens von Autofahrern (Fahrstil) auf verschiedenen Ebenen (strategisch, taktisch, operativ) sollen die Dynamik von Staus und Stauwellen durchleuchten. Ein Beispiel ist die Modellierung auf der Website www.traffic-simulation.de [http://www.traffic-simulation.de]. Bei dieser interaktiven Simulation basierend auf dem Intelligent Driver Modell lassen sich viele Parameter (z.B. Verkehrsdichte, Geschwindigkeit) und Straßensituationen (z.B. Ringstraße, Spursperrung, Ampeln) verändern. Stauwellen wandern entgegen der Fahrtrichtung, so dass der Fahrer diese vor der Engstelle passiert, die den Stau ausgelöst hat. Stauwellen entstehen manchmal aus dem Nichts und hängen bei hohem Verkehrsaufkommen von der Reaktionszeit des Fahrers ab. Makroskopisch modellierte Stauwellen entsprechen in Gleichungen für Fluss, Dichte und mittlerer Fließgeschwindigkeit - analog zu Flüssigkeiten und Gasen - den Dichtewellen. In der mikroskopischen Beschreibung spielt die Fahrer-Fahrzeug-Einheit die Rolle eines Moleküls. Viele mikroskopische Modelle funktionieren genauso wie ein Adaptive Cruise Control (ACC) bei der Berechnung der Beschleunigung aus Abstand, Geschwindigkeit und Geschwindigkeitsdifferenz. Der mit der Geschwindigkeit zunehmende Sicherheitsabstand wird durch Einstellung der Folgezeit gewählt. In realen Straßennetzwerken gibt es bei der Entstehung von Staus drei Faktoren (hohes Verkehrsaufkommen, Engstellen, Störungen innerhalb des Verkehrsflusses).
Der simulierte Stau
Spektrum der Wissenschaft ; 9 ; 82-85
2011
4 Seiten, 3 Bilder, 3 Quellen
Article (Journal)
German
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