An der TU München wird derzeit ein Prototyp eines fahrfertigen und serienfähigen Elektrofahrzeugs, Mute, entwickelt, der auf der IAA 2011 präsentiert wird. Im Beitrag wird die Fahrdynamikauslegung des Mute dargestellt. Da zur Roll- und Luftwiderstandsminimierung sehr schmale Reifen eingesetzt werden, ist eine Priorisierung der Querdynamik- gegenüber der Längsdynamikauslegung notwendig. Die Auslegung der Fahrwerksfedern machte einen Kompromiss zwischen Fahrkomfort und Minimierung der Aufbaubewegungen notwendig, während bei der Entwicklung der Dämpferkennlinie der Fahrkomfort eine untergeordnete Rolle spielte und die Minimierung der Schwankungen der Radaufstandskräfte im Vordergrund stand. Die Auslegung der Fahrwerksfeder wird ausführlich dargestellt: Es werden McPherson-Radaufhängungen verbaut, die Federsteifigkeit wird an der Hinterachse höher gewählt, sodass sich der Aufbau überwiegend in Hubschwingungen bewegt. Das Übersetzungsverhältnis zwischen Federkraft und resultierender Kraft am Rad wurde leicht progressiv gewählt. Grundlage der Dämpferauslegung war eine Simulationsreihe, da Fahrsicherheit und Querdynamikpotenzial bei der Auslegung eine höhere Priorität als der Komfort haben, wurde eine Gütekriterium definiert, das neben der Standardabweichung der Radaufstandskräfte an Vorder- und Hinterachse die Standardabweichung der Aufbaubeschleunigung enthält. Diskutiert wird auch die Erhöhung der Rekuperationsfähigkeit bei elektrischer Bremsung der Hinterachse. Die Schlepprekuperation darf bei Geradeausfahrt nicht höher sein als in der Kurve. Mit Torque Vectoring steht ein wirksames Mittel zur Steigerung der Rekuperationsfähigkeit zur Verfügung.
Fahrdynamikauslegung des Elektrofahrzeugs Mute
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 113 , 6 ; 452-457
2011
6 Seiten, 6 Bilder, 6 Quellen
Article (Journal)
German
Fahrdynamikauslegung des Elektrofahrzeugs Mute
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