Jedes Jahr veröffentlich die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) ihren ebenso bezeichneten Report. Die Erhebung gibt nicht nur Aufschluss über das Servicegeschäft des vergangenen Jahres, sondern lässt auch zukünftige Entwicklungen in der Branche schließen. Insgesamt entwickelte sich das Jahr 2010 deutlich besser als bisweilen prognostiziert. So hat sich das 'Werkstatt-Sterben' deutlich verringert. Existierten im Jahr 2004 im Bundesgebiet noch 41.700 Kfz-Betriebe (darunter 21.580 freie Werkstätten), so sank die Gesamtzahl 2009 auf 38.300 (davon 20.050 freie Werkstätten). Die Anzahl der Werkstattaufträge ist im Jahr 2010 deutlich gestiegen. So haben laut DAT-Report die Fahrzeughalter 80,1 Millionen Reparatur- und Wartungsarbeiten an ihren Pkw veranlasst. Im Detail wurden je Pkw im Jahr 2010 0,67 (2009: 0,62) Verschleißreparaturen und 0,91 (2009: 0,87) Wartungsarbeiten ausgeführt. Außerdem ließen die Fahrzeughalter an 10 % (2009: 9 %) der Fahrzeuge einen Unfallschaden reparieren. Auch wenn die Fahrzeugqualität immer besser wird und dadurch die Verschleißschäden tendenziell zurückgehen, muss man die für 2010 ermittelte Reparaturquote, die höher war als im Vorjahr, auch darauf zurückführen, dass die durchschnittliche Jahresfahrleistung um 540 km auf 14.800 km gestiegen ist. Rund 39,9 Millionen reine Wartungsarbeiten wurden im Auftrag der Fahrzeughalter ausgeführt (2009: 38,5 Mio). Die freien Kfz-Werkstätten haben bei ihrem Marktanteil von rund 33 % in 2009 3 % eingebüßt und liegen jetzt bei 30 %. Die Vertragswerkstätten, deren Markanteil von 61 % in 2009 auf 62 % in 2010 stieg, führten 2010 26,9 Mio Wartungsarbeiten aus - nach 25,0 Mio in 2009. Im Schnitt gaben die Fahrzeughalter mit 230 Euro für die fahrzeugwartung je fahrzeg mehr aus als ein Jahr zuvor (228 Euro). Bei einer Jahreslaufleistung von 14.800 km entsprach dies einem Aufwand von 1,6 Cent/km. Nur 69 % aller Pkw wurden 2010 in irgendeiner Form gewartet. Dies bedeutet, dass der Aufwand für tatsächlich gewartete Pkw bei rund 333 Euro oder 2,3 Cent/km lag. Im Jahr 2010 wurde an jedem Pkw 0,91-mal oder alle 16.264 km das Motoröl gewechselt. Bei 42 % der Ölwechsel wurde Synthetiköl eingefüllt. 23 % der Motoren wurden mit herkömmlichem Mehrbereichsöl geschmiert und bei 35 % gaben die Halter die gewechselte Ölsorte nicht an oder wussten sie gar nicht. Unter Zugrundelegung des Pkw-Bestandes errechnet sich aus dem dargestellten Aufwand für Verschleiß und für Wartung ein Umsatzvolumen von rund 20,55 Milliarden Euro. Noch nicht berücksichtigt ist dabei der Aufwand für die Beseitigung von Unfallschäden, für Arbeiten auf Garantie-oder Kulanzbasis sowie für Arbeiten, die von den Werkstätten in eigener Regie vorgenommen wurden. Es lässt sich abschätzen, dass der Aufwand für die Beseitigung von Unfallschäden bei circa 19,8 milliarden Euro lag. Unter Berücksichtigung, dass nur ein Teil (15,8 Milliarden Euro) tatsächlich in die Reparaturen fließt, erreicht das Umsatzvolumen für die Wartung und Reparatur von Pkw damit insgesamt rund 36,35 Milliarden Euro. Erhebliche Teile dieses Betrages werden jedoch außerhalb des deutschen Kfz-Gewerbes umgesetzt.


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    Title :

    DAT-Report 2011: Erhebliche Potenziale. Die Ergebnisse des aktuellen DAT-Reports lassen auf Zusatzpotenziale im freien Kfz-Servicemarkt schließen


    Additional title:

    DAT-Report 2011: Significant potentials. Results of the actual DAT-Report indicate additional potentials of the free vehicle service market


    Contributors:

    Published in:

    Krafthand ; 84 , 11 ; 36-41


    Publication date :

    2011


    Size :

    6 Seiten, 7 Bilder, 3 Tabellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German