Beim Zusammenstoß zweier Fahrzeuge ist häufig zu klären, ob eines der beiden Fahrzeuge gestanden hat. Dazu führt das IbB Engineering in Uitikon (Schweiz) zwei Kollisionsversuche 'Lkw gegen Pkw' durch. Gegenstand der Untersuchung war: Die Auswirkung geringer Geschwindigkeitsänderungen von 0 auf 3,4 km/h auf die Schäden und Bewegungen der Kollisionsfahrzeuge. Bei beiden Versuchen wurden ein Ford Mondeo mit einer Leermasse von 1315 kg und ein Lkw mit einer Leermasse von 4640 kg verwendet. Beim ersten Versuch saßen im Ford zwei Personen und im zweiten Versuch nur eine Person. Im Lkw saßen im ersten Versuch eine Person und im zweiten Versuch zwei Personen. Beide Fahrzeuge wurden mit Messgeräten der Firma DSD Linz (Österreich) zur Aufzeichnung der dreiachsigen Beschleunigung und GPS ausgerüstet. Weiterhin wurden die Kollisionen mit Videokameras dokumentiert. Im ersten Versuch fuhr der Ford Mondeo mit 20 km/h gegen den stehenden Lkw. Dabei betrug der Winkel zwischen den beiden Fahrzeuglängsachsen 65 Grad. Bei diesem Versuch wurde der Ford Mondeo nicht aus seiner Fahrbahn und der Lkw nicht aus seiner Standposition verschoben. Nur minimale Wank- und Nickbewegungen konnten beobachtet werden. Die Beschädigungscharakteristika lassen eine Bewertung der Schilderungen des Schadenherganges zu. Schon eine geringe Änderung der Geschwindigkeit des Lkw, bei sonst ähnlichen Kollisionsparametern, führten zu deutlichen Unterschieden bei der Ausprägung der Spurzeichnungen. Unterschiedliche Geschwindigkeiten des Pkw sind nicht so relevant, weil sich kaum eine Änderung in Spurzeichnung ergeben hätte. Die Lage der Beschädigung ergibt aber, dass der Lkw eine geringe Geschwindigkeit gehabt haben muss, ca. 1km/h.
Zwei Pkw-Lkw-Kollisionsversuche mit Parametervariation. Teil 2
Two colllision tests between a passenger car and a truck with parameter variation, part 2
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 48 , 11 ; 358-364
2010
7 Seiten, 23 Bilder, 3 Quellen
Article (Journal)
German
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