Im Jahr 1970 war allein in den alten Ländern der Bunderepublik Deutschland mit 19.193 getöteten Verkehrsteilnehmern einerseits ein Maximum erreicht, andererseits gelang es seinerzeit, den bis dahin andauernden Trend zu nahezu stetig steigenden Unfallopfern zu brechen. Im wiedervereinigten Deutschland wurden 11.300 Verkehrstote im Jahr 1991 gezählt. Diese Zahl sank bis zum Jahr 2009 um 64 % auf 4.050 (Schätzung des StBA vom 10.12.2009). Die nachhaltige Verringerung der Verkehrsunfallopferzahlen ist dabei nicht allein auf Verbesserungen der Fahrzeugsicherheit zurückzuführen. Beigetragen haben hierzu u. a. auch Verbesserungen des Rettungswesens und der Behandlung von Unfallopfern in den Krankenhäusern, Einflüsse des Straßenverkehrsrechts und zugehörige Überwachungsmaßnahmen, die Gestaltung und der Ausbau des Verkehrsraumes, demografische Veränderungen, die Aus- und Weiterbildung der Führerscheininhaber und nicht zuletzt die breite Aufklärung der Öffentlichkeit über die Gefahren im Straßenverkehr und zugehörige Schutzmaßnahmen. Auch hierbei sind heute gewisse Sättigungsgrade erreicht. Um die Zahlen der Unfallopfer weiter zu senken müssen bestehende Potenziale ausgeschöpft werden. In diesem Zusammenhang ist es interessant, dass laut amtlicher Statistik im Jahr 2008 von allen 4.117 Unfällen mit Getöteten sich 838 Unfälle (20 %) mit einem Anprall gegen einen Baum neben der Fahrbahn ereigneten. Der vorliegende Beitrag soll darauf hinweisen, dass der Baumunfall nach wie vor ein aktuelles Thema ist, mit entsprechenden Informationen die einschlägigen Diskussionen unterstützen und Forschungsbedarf aufzeigen. Anfang der 1990er Jahre wurden Unfälle mit Anprall an Bäumen neben der Fahrbahn als ein Schwerpunkt im Unfallgeschehen auf den Straßen der Bundesrepublik Deutschland erkannt. Vor allem waren hiervon Länder betroffen, in denen typische, oft bereits Jahrhunderte alte Allen die Landschaft prägen. In der Folge wurden Maßnahmen diskutiert und ergriffen, um diesen Unfallschwerpunkt zu bekämpfen. dabei sollen Alleen als typisches Kulturgut einer Landschaft erhalten bleiben und es soll den besonderen Gefahren u. a. durch eine angepasste und verantwortungsbewusste Fahrweise begegnet werden. Seit 1995 werden in der amtlichen Straßenverkehrsunfallstatistik Zahlen zu Unfällen mit Anprall an Hindernissen neben der Fahrbahn, wozu neben Pfosten, Masten, Schutzplanken etc. insbesondere Bäume gehören, veröffentlicht. Wie diese Zahlen zeigen, sind die schweren sog. Baumunfälle mit getöteten Verkehrsteilnehmern auf Straßen außerhalb von Ortschaften (ohne Autobahnen) mit -60 % zwar deutlich zurückgegangen. Dies liegt jedoch im allgemeinen Trend des immer sicherer werdenden Verkehrs auf den deutschen Straßen. Eine überproportionale Verringerung der Baumunfälle auf den außerörtlichen Kreis- und Landes- und Bundesstraßen lässt sich daraus kaum erkennen. Mit 28 % der Unfälle mit Getöteten außerhalb von Ortschaften (ohne Autobahnen) bildete der Baumunfall im Jahr 2008 nach wie vor einen deutlichen Schwerpunkt. Im Jahr 1995 betrug dieser Anteil noch 33 %. Um kurzfristig weitere Erfolge bei der Bekämpfung der Zahl der Verkehrsunfallopfer zu erreichen, bilden die Baumunfälle nach wie vor ein großes Verbesserungspotenzial. Dazu gehören auch die klassischen Vorschläge - wie z. B. eine Verringerung der Geschwindigkeiten in Alleen und die Installation von Schutzplanken. Auf den nach wie vor vorhandenen Forschungsbedarf wird hingewiesen.


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    Title :

    Baumunfälle - nach wie vor Handlungs- und Forschungsbedarf


    Additional title:

    Crashes on trees - still needs for action and research


    Contributors:

    Published in:

    Publication date :

    2010


    Size :

    9 Seiten, 7 Bilder, 2 Tabellen, 7 Quellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




    Baumunfaelle - nach wie vor Handlungsbedarf und Forschungsbedarf

    Berg,A. / Ahlgrimm,J. / DEKRA,Stuttgart,DE | Automotive engineering | 2010


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