In der Automobilindustrie werden bisher Schweißsimulationen trotz vieler Vorteilen lediglich vereinzelt zur Lösung von fertigungstechnischen Problemen verwendet, da sie spezifische Fachkenntnisse voraussetzt. Am Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften der TU München werden unterschiedliche Simulationsmethoden untersucht, um bestehende Einsatzhemmnisse aufzulösen und industrielle Einsatzmöglichkeiten zu erarbeiten. Im Rahmen vieler Forschungsvorhaben werden Schweißprozesse mittels transienter Simulationen untersucht. Einen weiteren Modellierungsansatz stellt die Local-Global-Methode dar, die im Beitrag anhand einer industriellen Anwendung, einem so genannten Schweller, erläutert wird. Im Vergleich zu einer Berechnung mit einem transienten Simulationsansatz sind bei der Local-Global-Methode die Berechnungszeiten und der Modellierungsaufwand teilweise deutlich geringer. Damit ergibt sich beim Local-Global-Ansatz ein großes Potenzial zur simulationsgestützten Minimierung der Verzüge. Abgesehen von den Rechenzeiten ist auch der zusätzliche Modellierungsaufwand bei der Untersuchung mehrerer Varianten gering. Die Einspannsituation des Bauteils ist ein Ansatzpunkt für eine Minimierung. Ebenso bietet eine Betrachtung hinsichtlich der Schweißnahtreihenfolge ein gutes Minimierungspotenzial. Insbesondere erlaubt diese Methode bei sehr vielen Schweißnähten eine aufwandsarme Untersuchung zahlreicher Varianten, die bei einer realen Umsetzung einen erheblichen Bedarf an Zeit und Kosten erfordern. Mit Hilfe der Local-Global-Methode können mit vergleichsweise geringem Aufwand Resultate zur Optimierung von Fertigungsprozessen gewonnen werden.
Innovative Verfahren zur Schweisssimulation
ATZ-Produktion ; 3 , 1 ; 54-58
2010
5 Seiten, 6 Bilder, 2 Quellen
Article (Journal)
German
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