Das viel kopierte Toyota-Produktionssystem mit Arbeitsteilung, Standardisierung, das Effektivität und Qualität mit niedrigen Kosten verspricht, hat durch den letzten Rückruf von Toyota an Glanz verloren. Die Strategie in der Automobilindustrie zeichnet sich aus durch hohe Stückzahlen, die eine auskömmliche Marge ermöglichen sollen, weil sich mit ihrer Hilfe der Entwicklungsaufwand minimieren lässt und die Kosten auf viele Fahrzeuge verteilt werden können. Die Automobilhersteller setzen auf eine Gleichteile-Strategie, um Massenproduktion und Variantenvielfalt vereinen zu können. Gleichzeitig wurde ein großer Teil der Fertigung an Zulieferer ausgelagert und deren Zahl verringert. Wenn nun in einem der Werke weltweit ein Qualitätsmangel auftritt, sind davon große Teile der Produktion betroffen. Das heißt, Volumenbündelung bedeutet auf der anderen Seite auch Risikobündelung. Verschärft wird das Risiko durch globale Lieferketten und die Verlagerung von Zulieferungen in Niedriglohnländer und den erheblichen Termindruck durch immer kürzere Innovationszyklen, sodass häufig wenig Zeit zum Testen übrig bleibt. Experten erwarten deshalb, dass die Zahl der Rückrufe in Zukunft weiter steigen wird.
Angst unter der Haube. Autoindustrie
Wirtschaftswoche ; 6 ; 54-55
2010
2 Seiten, 2 Bilder
Article (Journal)
German
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