Die Bremer Schwergutreederei Beluga Shipping nutzt weltweit als Erste die Seeroute durch das nördliche Polarmeer. Dabei muss verhindert werden, dass ein Schiff mit Packeis kollidiert. Das Gebiet ist nur sechs bis acht Wochen im Jahr eisfrei. Beluga gehören 66 Schiffe, 1600 Mitarbeiter und macht einen Umsatz von mehr als 400 Millionen Euro, womit Beluga Shipping Weltmarktführer im Geschäft mit Lasten ist, die nicht in Container passen. Die Nordostpassage soll Gewinne einbringen, da eine Fahrt z.B. von Ulsan in Südkorea nach Antwerpen ein Drittel kürzer ist als die ursprünglich Route durch den Suezkanal. Dadurch spart die Reederei 10 Reisetage und mehr als 400000 Euro pro Fahrt. Bei 6 Wochen im Jahr Eisfreiheit und drei bis vier Frachtern, die die Passage nutzen, spart das Unternehmen bis zu 6 Millionen Euro. Beluga transportiert für den US-Mischkonzern General Electric Generatoren und Transformatoren. Ziel ist die russische Hafenstadt Novvy Port an der Flussmündung des Ob. Allerdings sind die Risiken eines Fehlschlags groß: Für nicht russische Schiffe war die Nordostpassage bisher geschlossen. Es ist fraglich, ob die Genehmigungen rechtzeitig erteilt werden. In der ostsibirischen See ist mit geschlossenen Eisdecken zu rechnen. Es stehen zwar Eisbrecher auf Abruf, dadurch könnte sich aber die Fahrt verzögern. Die Kosten für einen Eisbrecher in Höhe von rund 50000 Euro pro Tag übernimmt General Electric. Ein weiteres Problem könnte die Hafentiefe in Novvy Port mit sieben Metern darstellen, da der Tiefgang der Schiffe bei 6.20 Meter liegt.
Eisbrecher auf Abruf. Beluga Shipping
Wirtschaftswoche ; 32 ; 53
2009
1 Seite, 2 Bilder
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