Der Musikgenuss im historischen Musiksaal wurde in der Vergangenheit durch den intensiven Trambetrieb oft beeinträchtigt, was zu einem regelrechten Politikum avancierte. Deshalb wurde die im Jahre 2006 ohnehin anstehende Gleiserneuerung zum Anlass genommen, die Situation akustisch zu verbessern, um im Musiksaal eine Schallpegelreduktion von mindestens 20 dB(A) zu erzielen. Basierend auf den durchgeführten Frequenzanatysen wurde ein schweres Masse-Feder-System (MFS) mit Stahlfedern konzipiert. Als Ergänzung zur tiefen Abstimmung der Stahlfedern wurden für die ohnehin erforderliche Trennung von Gleisbeton und Hauptplatte PUR-Schaummatten eingebaut. Das Grundprinzip des schon mehrfach eingesetzten Federsystems basiert auf einer Bodenplatte, auf der eine Trennschicht verlegt wird. Anschliessend an das Versetzen der Federgehäuse erfolgt das Ausarmieren der Tragkonstruktion. Nach dem Betonieren werden die Federsätze eingebaut, wobei bei den eigentlichen Federauflagern vorgangig die Trennschicht ausgespart wurde, sodass die Federn direkt auf der Bodenplatte stehen. Das Masse-Feder-System ist eine sorgfältig abgestimmte Massanfertigung. Neben der akustischen Abstimmung der aus 760 Stahlfedern bestehenden Hauptlagerung auf die PURSchaummatten ergaben sich zusätzliche Erschwernisse aus der komplizierten Gleisgeometrie, der Hanglage (variable Steigung bis ca. 5 %) und den engen Platzverhältnissen in der Innenstadt. Nach dem Einbau eines umlaufenden 450 m langen Fahrbahnüberganges und der abschliessenden Belagsarbeiten haben erste Messungen eine Lärmreduktion von 22 dB(A) ergeben. Nebst der termingerechten Fertigstellung wurde somit das angestrebte Ziel noch um 2 dB(A) übertroffen.
Tramgleissanierung
tec21 ; 133 , 19 Sh Stadt-Casino Basel ; 22-26
2007
5 Seiten, 8 Bilder
Article (Journal)
German