Es werden einfache, preiswerte Werkzeuge gesucht, mit denen angegriffene Innen- und Außengewinde unproblematisch wieder in Form gebracht werden können. Obwohl sie beispielweise zur Grundausstattung jedes Mechanikers der US-Army gehören, kennt sie in Deutschland kaum jemand. In dem vorliegenden Artikel werden die Einsatzmöglichkeiten und -grenzen dieser Werkzeuge gezeigt. Die Gewindekorrektur mit Nachschneidmuttern und -bolzen ist erstaunlich problemlos. Da ihre Klingen senkrecht zum Werkstück stehen (oder gar in Zugrichtung geneigt dazu) wirken sie schabend, nicht schneidend. Sie formen das vorhandene Material um und tragen nichts davon ab. Dies birgt auch den Vorteil, dass der Faserverlauf des Metalls nicht wie beim Einsatz von Schneidwerkzeugen durchtrennt wird. Dadurch bleiben die Gewinde belastbarer. Der Einsatz dieser Nachschneidwerkzeuge kann einfach beschrieben werden. Das betroffene Gewinde wird gereinigt und die Mutter bzw. der Bolzen leicht eingeölt. Anschließend wird das Werkzeug von Hand einige Umdrehungen in/auf das Gewinde gedreht, dann kann man mit einem Maul- oder Ringschlüssel Mutter oder Bolzen vorsichtig bis zum Ende des Gewindes und wieder zurück drehen. Genauso einfach gestaltet sich die Korrektur eines angegriffenen Innengewindes in einem Aluteil: geölten Nachschneidbolzen ansetzen, erst von Hand und dann per Maulschlüssel ein- und wieder ausdrehen. Diese simplen Hilfsmittel haben logischerweise ihre Grenzen: Wenn das Gewinde bereits schwer beschädigt ist (wenn beispielweise Gänge komplett herausgerissen oder abgetragen sind) kann nichts mehr ausgerichtet werden. Die Nachschneidwerkzeuge - die eigentlich ja eher Nachformwerkzeuge sind - gibt es offensichtlich nicht für alle Gewindemaße. Der Berliner Spezialversand Heinrici bietet entsprechende Sätze für metrische Gewinde zwischen M8 und M12 an (inklusive diverser Feingewinde), sowie Werkzeuge in englichen UNF-Zollmaßen und amerikanischen UNC-Maßen zwischen 1/4 und 5/8 Zoll. Außerdem gibt es ein entsprechendes Werkzeug für die zwei üblichen Zündkerzengewinde. Nachschneidmuttern kosten bei Henrici im kompletten Satz zwischen 18,30 und 23,50 Euro, Nachschneidbolzen 25,60 Euro und das Zündkerzenwerkzeug 15 Euro.


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    Title :

    Rettungs-Versuche. Einfach und hilfreich: Gewindenachschneid-Werkzeuge im Test


    Additional title:

    Rescue attempts. Uncomplicated and helpful: third taps undergo a test


    Contributors:

    Published in:

    Oldtimer Praxis ; 2 ; 76-77


    Publication date :

    2007


    Size :

    2 Seiten, 19 Bilder



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German