Trotz zahlreicher Modelloffensiven der Hersteller kommen auf die Half-Tier-Supplier härtere Zeiten zu. Wer langfristig überleben will, muss reagieren. Audi will bis 2015 die Modellpalette auf 40 Fahrzeuge ausweiten. VW arbeitet an 20 neuen Produkten, der Sanierungsplan von Opel sieht 30 Modelle bis 2010 vor. Scheinbar stehen Half-Tier-Supplier vor guten Zeiten. Mercer Management Consulting hat jedoch einen zweiten Trend ausgemacht: Die Hersteller werden immer flexibler. Zum einen hängt dies mit einer flexiblere Fertigung zusammen, zum anderen mit den Plattformen- und Modulstrategien. Die Folge: Sie können kleinere Serien selbst produzieren. Der skeptischen Prognose für die nahe Zukunft stimmt Global Insight zu, da viele Hersteller weniger abgesetzt als erwartet haben. Die ertragreichen Jahre sind vorbei, nun folgt der Verteilungskampf. Gerüstet für die Zukunft sieht Global Insight den Hersteller Valmet. Die Finnen sind zwar von Porsche abhängig, profitieren aber von der guten Entwicklung des Sportwagenherstellers. Aus Sicht von Valmet ist es nicht schlecht, von einem sehr erfolgreichen Kunden abhängig zu sein. Letzlich ist es eine gegenseitige Abhängigkeit, von der beide profitieren. Die Probleme bei Karmann häufen sich dagegen derzeit. Der Betriebsrat des Osnabrücker Half-Tier-Suppliers befürchtet die Streichung von bis zu 1200 Stellen, verursacht durch den schleppenden Crossfire-Absatz. Brancheninsider sprechen mittlerweile von Vergütungszahlungen für Karmann in Höhe von 100 Millionen Euro. Neben dem Crossfire produziert Karmann derzeit das Audi A4 Cabrio, das bald ausläuft. Zudem arbeitet Karmann derzeit an zehn Dachprojekten. Doch die Verlagerung der Dachsystem-Produktion nach Polen steht zur Debatte, da die Produktion in Osnabrück zu den von den Herstellern verlangten Bedingungen kaum möglich ist. Der Wettbewerb im Bereich Dachsysteme wird schärfer: Mit der Übernahme des Dachspezialisten CTS von Porsche hat der Magna-Konzern eine klare Kampfansage nach Osnabrück gesendet. Zudem fertigt Heuliez künftig Retractable Hardtops in der Slowakei. Heuliez besitzt mehr als 200 Retractable-Hardtop-Patente. Weiter Wachstumschancen sieht der französicher Hersteller in China. Seit 2005 unterhält er eine Handelsvertretung in Shanghai mit lokalen Vertriebsexperten. Eine gute Verbindung nach China hat auch Pininfarina. Die Italiener gingen ihre ersten Schritte auf dem chinesischen Markt bereits 1996. Zu den chinesischen Kunden gehören Avichina (Hafei), Brilliance, Chery und Changfeng. Im Herbst vergangenen Jahres schloss Pininfarina mit JAC einen Vertrag über Design- und Ingenieurdienstleistungen. Eine Fertigung für chinesische OEM will Pininfarina nicht ausschließen: Grundsätzlich ist jedes Business vorstellbar, allerdings ist dies zurzeit noch keine Konzern-Strategie. Für Mitsubishi ist Pininfarina bereits aktiv, daher sind Aufträge von koreanischen oder chinesischen Kunden durchaus denkbar.


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    Title :

    Karge Zeiten für Half-Tiers


    Additional title:

    Meagre times for Half-Tiers


    Contributors:

    Published in:

    Automobil Industrie ; 51 , 5 ; 20-25


    Publication date :

    2006


    Size :

    6 Seiten, 2 Bilder, 1 Tabelle



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




    Karge Zeiten fuer Half Tiers: Half Tier Supplier

    Baeuchle,C. | Automotive engineering | 2006


    Karge Basis. VW Golf 1,4i CL

    Volkswagen,Wolfsburg,DE | Automotive engineering | 1992


    Karge Basis. Kurztest Peugeot 306 XN 1,1

    Haack,A. / Peugeot,FR | Automotive engineering | 1994


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    Schedel,R. / Dow Automotive,US | Automotive engineering | 2001