Flugsimulatoren stellen die höchste Kategorie der Übungsgeräte mit der größten Nachbildungsgenauigkeit dar. In ihrer Funktion bestehen Flugsimulatoren aus der Synthese zahlreicher Flug- und Systemsimulationen, wie z.B. Sichtsystem, Geräuschsystem, Bewegungssystem, Wetter, Triebwerk, Instrumente, Steuerkräfte etc. in Verbindung mit dem mathematischen Modell des zu simulierenden Flugzeuges. Dabei sind Bewegungssysteme in der Flugsimulation eine wichtige Komponente zur Erhöhung der Realitätstreue. Sie unterstützen die situative Wahrnehmung des Piloten über Änderungen des Flugzustandes und geben ihm Hinweise auf Gefahren- und Notsituationen. Die Verwendung von Bewegungssystemen bei Flugsimulatoren wird deshalb vom Gesetzgeber gefordert. Die höchsten Qualifizierungsstufen für Flugsimulatoren (JAR-STD 1A, Level C und D) ermöglichen u.a. sogar ihre Verwendung für 'Zero Flight Time Training'. Darunter versteht man die Umschulung eines Piloten von einem Flugzeugtyp auf einen anderen (Erwerb einer neuen Musterberechtigung) unter Wegfall des Flugtrainings auf Flugzeugen ohne Passagiere. Der umgeschulte Pilot führt seinen ersten Start und seine erste Landung im neuen Flugzeugmuster auf einem Linienflug durch, dies allerdings, wie auch bisher, unter Aufsicht eines mit dem Flugzeug vertrauten Einweisungsberechtigten. Die Bewertung von Bewegungssystemen aus der Sicht der zulassenden Luftfahrtbehörden hat jedoch immer wieder zu kontroversen Diskussionen geführt, denn obwohl die Mehrheit der Bewegungsplattformen über ganz ähnliche mechanische Fähigkeiten verfügt, können die Ergebnisse der Bewegungssimulationssoftware (Motion Cueing Algorithm und Motion Drive Logic) und damit des Bewegungseindruckes manchmal sehr enttäuschend sein. Zur Abstimmung des Systems (Tuning) mit realen Verhältnissen kann lediglich der subjektive Eindruck herangezogen werden. Die qualitative Bewertung kann quantitativ nicht gestützt werden, solange Bewegungseindrücke des Piloten nicht als gemessene Daten sowohl aus dem Flugversuch, als auch aus dem Simulator für den Vergleich vorliegen und Toleranzen definiert werden können. Eine Ergänzung qualitativer/subjektiver Eindrücke um objektive Methoden würde die Bewertung von Bewegungssystemen in der Flugsimulation deutlich verbessern.
Bewegungssysteme in der Flugsimulation
2005
15 Seiten, 4 Bilder, 1 Tabelle, 7 Quellen
Conference paper
German
Bewegungssysteme in der Flugsimulation
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