Die steigenden Anforderungen bezüglich Qualität und Effizienz in der Automobilindustrie erfordern sowohl beim Automobilhersteller als auch bei den Zulieferern zunehmende Anstrengungen, neue Entwicklungsprozesse und Technologien zu etablieren, um Fahrzeuge schneller und effektiver zu entwickeln. Dazu gehört der vermehrte Einsatz von Simulation, der aber erst dann eine deutliche Effizienzsteigerung garantiert, wenn die wesentlichen Vorteile eines virtuellen Entwicklungsprozesses auch konsequent genutzt werden. In diesem Beitrag werden die Vorteile aufgezeigt und die entsprechenden Anforderungen an die Modell- und Toolentwicklung abgeleitet. Dabei wird im ersten Teil die Struktur der Modelle und der Simulationsumgebungen gezeigt. Ziel ist die maximale Wiederverwendbarkeit und Austauschbarkeit innerhalb eines Projektes aber auch zwischen verschiedenen Projekten. Die sich ergebende Simulationstoolkette ermöglicht dann eine einfache und schnelle Anpassung von Modellen, ihrer Parameter und der Testbedingungen ('horizontale Integration'). Im zweiten Teil wird exemplarisch an einem konkreten HIL-Teststand gezeigt, wie Simulation die Softwareentwicklung für ESP-Controller-Code unterstützen kann ('vertikale Integration'). Zur Umsetzung wurden ausgehend von einem allgemeinen Testprozess zwei Testkonzepte definiert, die sich über etablierte Schnittstellen, Testspezifikation und Prüfdokumentation, in den bestehenden Produktentwicklungsprozess integrieren lassen. Dazu werden für verschiedene Softwareversionen neben Tests spezifischer Funktionen auch Tests auf 'Dauerlaufstrecken' durchgeführt. Einerseits werden zur Verifikation der Sollfunktion einzelner Schlupfregelsysteme mit dem Applikationssystem Messungen aufgezeichnet, die mit einer automatischen Auswertung der Messdateien auf den spezifizierten Funktionsablauf geprüft werden. Andererseits erfolgt die Bewertung des Fahrverhaltens im Dauerlauf über eine statistische Auswertung bestimmter Dauerlaufdaten. Aus den protokollierten und ausgewerteten Messdaten wird anschließend automatisch eine Prüfdokumentation erstellt. Der konsequente Einsatz von horizontaler und vertikaler Integration, d. h. Anpassung von Modell- und Toolstruktur und die durchgehende Automatisierung von Teilprozessen haben nicht nur in diesem Projekt zu einer Qualitäts- und Effizienzsteigerung im Entwicklungsprozess geführt sondern auch gezeigt, dass es in naher Zukunft möglich sein wird, den Umfang an Fahrversuchen deutlich zu reduzieren.


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    Title :

    Effizienzsteigerung im Produktentwicklungsprozess durch Integration automatisierter Testprozesse


    Contributors:


    Publication date :

    2006


    Size :

    17 Seiten, 9 Bilder, 10 Quellen



    Type of media :

    Conference paper


    Type of material :

    Print


    Language :

    German