Das Potential aktiver oder adaptiver Systeme für eine Vielzahl von Anwendungen konnte in abgschlossenen und laufenden Forschungsprojekten eindrucksvoll aufgezeigt werden. Erkenntnisse, die in diesen Projekten gewonnen werden konnten, erlauben jedoch auch zunehmend die Übertragbarkeit auf Fragestellungen, die bisher klassisch nicht betrachtet wurden. Unter anderem zeigen laufende Ergebnisse ein hohes Potential adaptiver Strukturtechnologien zur Erhöhung der passiven Sicherheit während eines Unfalls. Es gibt bereits Ansätze, Energie hoch absorbierende Materialsysteme zu entwickeln oder die Strukturverformung während eines Unfalls aktiv zu beeinflussen. Es zeigt sich, dass aktive Systeme neben ihren klassischen Anwendungen ein großes Potenzial haben, die Crashsicherheit von Fahrzeugen jeglicher Art wesentlich zu erhöhen. Insbesondere sich widersprechende Anforderungen hinsichtlich Gewicht, Komfort und Sicherheit können mit der Einführung aktiver Systeme umgangen werden und bieten dem Konstrukteur einen größeren Auslegungsspielraum. Inwieweit multifünktionale Materialsysteme als passive Strukturkomponente oder ein hoch integriertes, adaptives System Anwendung findet, hängt jedoch stark von der betrachteten Problemstellung ab. Um das angedeutete Potenzial sinnvoll umzusetzen, sollten multifunktionale Materialsysteme und aktive Systeme bereits frühzeitig in den Auslegungs- und Optimierungsprozess crash-relevanter Strukturen berücksichtigt werden. Hierzu fehlen jedoch weiterhin die notwendigen experimentellen und numerischen Verfahren, in einem stärken Maße als sie für die Entwicklung schwingungs- und lärmarmer Produkte erforderlich wäre. In weiterführenden Forschungsarbeiten sollten daher neben der eigentlichen Konzeptfindung die Prüf- und Simulationsmethoden für Crashanwendung um die spezifischen Eigenschaften aktiver Systeme ergänzt werden.
Aktive Systeme im Crash
2005
8 Seiten, 5 Bilder, 7 Quellen
Conference paper
German
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