Ursprünglich wurde die DuraSpindle für kleine und mittelgroße Zweitaktmotoren entwickelt und ersetzt heute die bei diesen Motoren früher angewandten spröden Sitzpanzerungen. Versuche und Auswertung von Betriebserfahrungen werden dann für die großen Motoren weitergeführt. Die DuraSpindle besteht aus einem korrosionsfesten Ventilstahl mit einer temperaturbeständigen Nickel-Chromium (Inconel) Sitzpanzerung, die durch ein Spezialverfahren auf den Ventilkegel geschweißt und nachträglich gehärtet ist. Die DuraSpindle wurde vom R&D Team bei MAN B&W Diesel in Kopenhagen entwickelt und in Zusammenarbeit mit Spezialisten der Produktion die nachstehende dreistufige Fertigungsabfolge erarbeitet: (1) Zunächst wird die Panzerung durch einen automatischen Schweißprozess in hoher Qualität aufgetragen. (2) Nachfolgend wird die Panzerung einem kräftigem Walzprozess unterzogen. Durch die Verformung erhöht sich die Härte im oberen Teil der Panzerung erheblich. (3) Die Panzerung wird bei einer mehrstündigen Wärmebehandlung bei etwa 600 Grad C bis 700 Grad C zusätzlich ausgehärtet. Der verformte Sitzbereich erreicht dadurch eine besonders hohe Härte wie auch die darunter liegende Panzerung bei der Warmaushärtung eine erhöhte Festigung erfährt und somit eine Unterlage hoher Tragfähigkeit bildet. Trotz der hohen Härte verbleibt eine für die Inconel-Legierungen kennzeichnende relativ hohe Duktilität. Das Endergebnis ist ein Sitz mit einer bis zu 50 % höheren Härte, verglichen mit den bisherigen Panzerungen. Außer der hohen Sitzhärte, welches die Einschläge reduziert, erzeugt das Walzen zudem permanente Druckspannungen in der Panzerung, wodurch eine erhöhte Rissfestigkeit erreicht wird. Die DuraSpindle ist versuchsweise in mehreren 8S60MC Hauptmotoren mit z.Zt. bis zu 35000 Stunden ohne Wartung in Betrieb. Bei der letzten Inspektion nach 30000 Stunden zeigte die Kombination des W-Sitzes und der neu entwickelten DuraSpindle ihre Überlegenheit. Das ebenfalls neu entwickelte Sealing Oil System, das auch in Kürze als Nachrüstung für alle früheren MC-Motoren angeboten wird, gewährleistet die einwandfreie Beweglichkeit des Ventilschafts in der Führungsbuchse und eine wesentlich verlängerte Standzeit des Luftfederdichtringes, die der Standzeit des Ventilsitzes entspricht.
Reduzierte Betriebskosten durch Neuentwicklung des Auslassventils
Schiff und Hafen / Seewirtschaft ; 57 , 9 ; 59-61
2005
3 Seiten, 10 Bilder
Article (Journal)
German
Auslassventil , Betriebserfahrung , Dichtring , Druckspannung , Duktilität , Großmotor , Härten (Metall) , Hersteller , Inconel , Innovation , Panzern , Schiffsdieselmotor , Schweißen , Standzeit , Ventilsitz , Walzen (Bearbeitung) , Warmaushärtung , Wärmebehandlung (Materialbearbeitung) , Zweitaktmotor
Wirksamer Korrosionsschutz und reduzierte Betriebskosten
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