Bei den Herbstmessen 2004 wurden von mehreren Herstellern mit Kohlenstoff-Prepregs verstärkte Kunststoffrahmen mit Gewichten unter 1100 g für Rennräder vorgestellt. Hiervon hatte die Zeitschrift im Februar 2005 10 Prototypen geprüft. Jetzt ging es darum, zu prüfen, ob in der Serienfertigung der erforderliche Qualitätsstandard gehalten werden konnte. Wegen des großen Anteils der Handarbeit bei der Fertigung werden die Rahmen vielfach in China hergestellt. Trotz starker Werbung für die Rahmen gab es bei der Lieferfähigkeit der Hersteller teilweise große Probleme, wahrscheinlich, weil die Kohlenstofffasern bevorzugt in den Flugzeugbau gehen. Von insgesamt 28 Rahmen mit Gabeln von 11 Herstellern werden die Gewichte und die Verformungen von Gabeln, Lenkköpfen und Tretlagern in Abhängigkeit vom Drehmoment angegeben. Die Kohlenstoff-Rahmen haben trotz großer Festigkeit in der Verstärkungsrichtung eine hohe Anfälligkeit für Beschädigungen von der Seite, beispielsweise, wenn sich die abgesprungene Kette zwischen Rahmen und Kettenrad verklemmt oder das abgestellte Rad umfällt. Da die Rahmenrohre oft nicht ganz rund sind, kann es zu Problemen bei Klemmungen, beispielsweise bei der Sattelstütze, kommen. Hier muss eine spezielle Carbon-Montagepaste verwendet werden, die die Reibung erhöht. Die Lackierung ist sehr empfindlich, weil Lack auf dem Carbonrahmen schlecht haftet. Bei eingelegten Metallteilen, besonders aus Aluminium kann es zur Korrosion kommen, die sogar zur Zerstörung des Rahmens führen kann. carbonfaser-verstärkte Kunststoffe sind besonders für flächige und voluminöse Bauteile geeignet, für kleine Komponenten mit komplizierter Krafteinleitung sind sie jedoch die falsche Wahl.
Die Masche mit der Faser. Carbon
Tour - Das Rennrad-Magazin ; 8 ; 54-59
2005
6 Seiten, 8 Bilder, 1 Tabelle
Article (Journal)
German
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