Automobilhersteller und deren Zulieferer arbeiten mit Hochdruck daran, die Funktionen bekannter Bremssysteme zu erweitern und den Komfort zu verbessern. Auch bei TRW ist dieser Trend unverkennbar. Der amerikanische Zulieferer ist im Bereich von Brems-, Lenk-, Fahrwerk-, Rückhalte- und verschiedenen Assistenzsystemen wichtiger Entwicklungs- und Produktionspartner der internationalen Automobilindustrie. Noch vor ein paar Jahren war die Euphorie groß, als in der Automobilbranche davon gesprochen wurde, wie Brake-by-Wire-Systeme die konventionelle Bremse revolutionieren könnten. Die elektrohydraulische Bremse sollte der erste Schritt hin zur elektromechanischen und somit hydraulikfreien Bremse sein. Doch mittlerweile ist die Euphorie verflogen. Es hat sich deutlich gezeigt, dass die elektrohydraulische Bremse im Vergleich zu konventionellen Bremssystemen weder Kosten- noch Funktionsvorteile bringt. Auch das für die elektromechanische Bremse benötigte 42-V-Bordnetz wird gegenwärtig nicht mehr verfolgt. Daher konzentrieren sich die TRW-Entwickler derzeit auf die Weiterentwicklung bestehender Fahrdynamiksysteme. In erster Linie geht es darum, die Funktionen des ESP mittels neuer Softwaremodule zu erweitern. In einer weiteren Ausbaustufe lässt sich bereits aus heutiger Sicht mit Hilfe einer engen Vernetzung des Bremssystems mit Fahrerassistenzsystemen und Sensoren zur Umfelderkennung eine automatische Notbremsung bei Gefahrtensituationen oder ein Abstandtempomat mit Abbremsung bis zum Stillstand realisieren. Ein weiterer Trend ist die Integration von Bauteilen, um Schnittstellen zu vermeiden und die Produktionenskosten zu senken. Auch wenn das reine Brake-by-Wire mittelfristig nicht in Serie zu erwarten ist, hat TRW auf dem Weg dahin die elektrische Parkbremse (EPB) zur Serienreife entwickelt. Mittlerweile kommt sie in mehreren Fahrzeugen zum Einsatz, etwa im Audi A8 und A6, Lancia Thesis und im neuen VW Passat. Die EPB bietet gegenüber der konventionellen Feststellbrems zahlreiche Vorteile. So ist beispielweise eine ABS-geregelte Notbremsung möglich oder eine komfortable Anfahrhilfe am Berg. Einen Schritt weiter geht die sogenennte Hybridbremse. Hierbei handelt es sich um einen Verbund aus hydraulischer Bremse für die Vorderachse und elektromechanischer Bremse für die Hinterachse. Die Hybridbremse verspricht schnellere Ansprechzeiten dank eines stabileren Hydrauliksystems mit kürzeren Leitungen und Komfortfunktionen wie bei der EPB. Trotz aller Vorteile ist es jedoch fraglich, ob sich ein Automobilhersteller dafür entscheiden wird.
Auf Nummer sicher. TRW zeigt Bremsregelsysteme von morgen
TRW shows advanced brake control systems
Krafthand ; 78 , 7 ; 26-29
2005
4 Seiten, 7 Bilder, 1 Tabelle
Article (Journal)
German
Anwendung im Fahrzeugbau , Pkw (Personenkraftwagen) , Kraftfahrzeugelektronik , Fahrzeugbremse , Trend (Entwicklung) , technische Entwicklung , Regelungssystem , Straßenfahrdynamik , Antiblockiersystem , Antriebsschlupfregelungssystem , Bremsung , Feststellbremse , Zulieferbetrieb , Abstandssensor , Fahrerassistenzsystem
Auf Nummer sicher : Bremsregelsysteme
Automotive engineering | 2005
|Bremsregelsysteme - Bremsregelsysteme in Fahrzeugen mit Allradantrieb - Teil 2
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