Trotz zunehmender Substitution von Beplankungsteilen durch Kunststoffe werden auch in Zukunft wichtige Teile der Karosserie aus Stahlblech hergestellt. Das hat Konsequenzen für die Lackierung, da immer ein Materialmix aus Stahl und Kunststoff beschichtet werden muß. Besonders hohe Anforderungen stellt die Automobilindustrie an das äußere Erscheinungsbild. Die optische Anpassung von Farbton, Brillanz und Effekten (Matching) stellt für die Oberflächen aus unterschiedlichen Werkstoffen eine besondere Herausforderung dar. Sowohl der Einsatz geeigneter Polymerwerkstoffe als auch die Langfasertechnik und Folientechnik in Karosseriebeplankungsteilen werden erheblich dazu beitragen neue Karosserie-Konzepte in Leichtbauweise zu verwirklichen. Derzeit am Markt erhältliche Lackträgerfolien bestehen in der Regel aus drei Schichten und werden durch Coextrusion hergestellt. Auf die Trägerschicht (ABS, ASA, PC, PC-Blends, PBT/ASA) folgt die Pigmentträgerschicht (PMMA, PVDF). Abgeschlossen wird das System durch die Deckschicht (vorzugsweise aus PMMA). Folien dieser Art und mit einer Dicke von ca. 1000 Mikrometer sind auch in der Lage, faserverstärkte Trägermaterialien ohne Defekte abzudecken. Sie eignen sich ideal für die Hinterspritz- bzw. Spritz-/Prägetechnik. Entscheidend für den Erfolg des Verfahrens ist die Vorbereitung des Folienpreforms und die Abstimmung mit dem Spritzgießwerkzeug. Dabei ist besonderes Augenmerk auf die Nachschwindung des Folienpreforms nach dem Vakuum-Thermoformen zu legen. Um die hohe Oberflächengüte zu gewährleisten, ist in allen Prozessschritten auf gehobene Reinheitsgrade zu achten. Ein hochinteressanter Anwendungsbereich für Kunststoffe mit Faserverstärkung werden in naher Zukunft die Heckdeckel und Klappen werden. Heckdeckel eignen sich hierbei als der Ort für eine Konzentration von Antennen und müssen deshalb antennentauglich sein. Der Einsatz von gleichsinnig drehenden Zweischneckenextrudern auf der Spritzgießmaschine - sie fungieren simultan als Mischaggregat und Chemierreaktor - erlaubt die Generierung herkömmlicher Grundpolymere durch Füllen, Verstärken, Funktionalisieren, Blenden und Legieren zu neuen zugeschnittenen, innovativen Polymerwerkstoffen. Verschiedene Folienkonzepte werden beschrieben.
Moderne Werkstoffe und Technologien zur Herstellung flächiger Kunststoffbauteile mit dekorativen Oberflächen - Beispiel Automobil
2003
12 Seiten, 8 Bilder, 4 Quellen
Conference paper
German
Verfahren zur Herstellung eines dekorativen Strukturkunststoffteils
European Patent Office | 2017
|Automotive engineering | 2013
|Automobil-Leichtbau:Wettbewerb der Werkstoffe
Automotive engineering | 1994
|Automobil-Werkstoffe 1997 : [Referate]
TIBKAT | 1997
|