In zwei sehr unterschiedlichen Bereichen wurde in den letzten Jahren die Entwicklungen von Karosserieklebstoffen primär vorangetrieben. Das sind hochstrukturelle, crashfeste Klebstoffe auf der einen und Abdichtungen, die direkt im Rohbau appliziert werden können, auf der anderen Seite. Die bei einem Crash erfolgenden hohen lokalen Deformationen belasten die Verklebung sehr uneinheitlich. Aus diesem Grund ist eine hinreichende Elastizität des Klebstoffs, bei grundsätzlich strukturellen Eigenschaften notwendig. Vor allem die Fähigkeit, die Ausbreitung von Beschädigungen im Materials zu vermindern, unterbinden und zu tolerieren ist unabdingbar. Diese Eigenschaft wird nicht nur sinnbildlich durch nanomolekulare Rissstopper erreicht. Zähelastische Füllstoffe sind dabei ebenso zielführend wie die Erzeugung von Domänen kautschukartiger Prepolymere. Über die Qualität einer Verklebung entscheiden aber auch sekundäre Eigenschaften wie Viskosität, Fadenzug, Auswaschbeständigkeit und Raupenstabilität.. Letztendlich können diese Applikationseigenschaften sehr wichtig werden und über die Effizienz des gesamten Prozesses entscheiden. Abdichtmassen, die ja nicht wie ein Klebstoff flächig bedeckt sind, werden bei den der Lackierung vorgeschalteten Waschprozessen und kathodischen Tauchlackierung massivst belastet und dürfen nicht aus- oder abgewaschen werden. Auswaschbeständigkeit kann durch einfallsreiche Vorhärtungsmechanismen erreicht werden. Während eine klassische thermische Vorhärtung oder Gelierung teure Induktionsschleifen oder Konvektionsöfen erfordert, ist eine UV-induzierte Hautbildung eine weiterentwickelte Alternative. Eine gute Lösung ist auch eine Hautbildung per Luftfeuchtigkeit, da hier einkomponentige Systeme ohne eine Zusatzinvestition eingesetzt werden können.
Hochstrukturelle Klebstoffe und clevere Abdichtmassen im Karosserierohbau
High structural adhesives and intelligent sealants in automotive body construction
2003
8 Seiten, 4 Bilder
Conference paper
German
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