In der Automobilgeschichte hat es immer wieder Ansätze gegeben, durch Umsetzung ergonomischer Prinzipien den Innenraum und insbesondere die Sitze von Fahrzeugen möglichst funktional und angenehm zu gestalten. Im Beitrag zeigen einige grundlegende Überlegungen auf, worauf es bei der Sitzgestaltung aus medizinisch-physiologischer aber auch psychologischer Betrachtung ankommt. Zunächst ist wesentlich, sich klar zu machen, dass der Mensch in der Lage ist, durch Sehen, Hören und Tasten Informationen im Unfang von etwa 10 9 bit/s aus seiner Umwelt aufzunehmen. Bewusst werden nur 10 1 bis 10 2 bit/s verarbeitet. Gerüche der Sitze oder anderer Materialien im Innenraum werden im menschlichen Gehirn als olfaktorische Wahrnehmung sehr stark mit dem sogenannten limbischen System verknüpft, das das affektive Verhalten maßgeblich beeinflusst. Schwingungen, die in den Sitz eingeleitet und von diesem moduliert werden, werden entweder über die Haut oder das Gleichgewichtsorgan wahrgenommen. Neben Geräuschen und Vibrationen spielen auch Empfindungen bzgl. des Innenraumklimas bei der Betrachtung hinsichtlich einer möglichen raschen Ermüdung oder Überforderung während einer Fahraufgabe eine erhebliche Rolle. Biomechanische Betrachtungen dürfen darüber hinaus nicht vernachlässigt werden. Der Bewegungsapparat sollte bzgl. der Haltung im Fahrzeug in anatomisch angemessener Weise unterstützt werden ohne dabei Bewegungsfreiheit oder den Blutfluss und die Nervenleitung zu kompromittieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ergibt sich aus der Tatsache, dass das Durchschnittsalter der autofahrenden Bevölkerung steigt.
Form follows function. Medizinisch-physiologische Aspekte der Sitzgestaltung
Form follows function. Medical physiological aspects of seat design
2003
32 Seiten, Bilder
(nicht paginiert)
Conference paper
German
Sitzhaltung - Sitzschaden - Sitzgestaltung
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|Form follows function. Gestaltungsprozess
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