Das amerikanische Verteidigungsministerium hatte im Vorfeld des Irakkrieges hohe Erwartungen auf Raketen gesetzt, die sich am Satellitennavigationssystem GPS orientieren. Allerdings wurden trotzdem viele zivile Einrichtungen zerstört. Auch die Abrams-Panzer zeigten Schwachstellen, sie sind gegen betagte Panzerfäuste nicht gefeit. Gegen Geschosshagel sind auch die 22 Millionen teuren Apache-Hubschrauber nicht gefeit. Die Datenverarbeitung an Bord der GPS-gesteuerten Cruisemissiles hat zuweilen Aussetzer, sodass das Ziel nicht erreicht wurde. Sandstürme und Rauch lassen die Aufklärungssysteme erblinden und beim Austausch von Daten gab es Pannen bei den Kommunikationssystemen, weil die Systeme nicht in jedem Fall kompatibel sind. Schon fragen Militärexperten, ob das Abschreckungspotenzial der High-Tech-Waffen ausreicht. Es wird bezweifelt, dass sich künftig Kriege ausschließlich per Fernbedienung aus dem sicheren Kommandobunker führen lassen. Auf Bodentruppen kann nach wie vor nicht verzichtet werden. Erst die Kombination der High-Tech-Waffen mit Bodentruppen bringt Erfolg. Die Erkenntnis, dass es ohne eine gewaltige Übermacht an Bodentruppen nicht geht, kommt einigen Militärs entgegen, denn sie befürchteten einen massiven Personalabbau, wenn sich bestätigt hätte, dass ein Krieg mit High-Tech-Waffen und flexiblen, kleinen Verbänden führbar ist. Tatsächlich können die High-Tech-Waffen zum Risiko werden, wenn sich Gegner bewusst darauf spezialisieren, ihre sensiblen Steuerungssysteme zu stören.
Im Nebel des Krieges. Irak
Irak war. Military engineering
Wirtschaftswoche ; 16 ; 84-87
2003
3 Seiten, 4 Bilder
Article (Journal)
German
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