Im Automobilbau werden insbesondere zwei Gruppen von Duroplasten eingesetzt: faserverstärkte Reaktionsharze und duroplastische Formmassen. Glasfaserverstärkte Phenolharz-Formmassen haben gute thermomechanische Eigenschaften (Wärmeformbeständigkeit, Dimensionsstabilität) und sind gegen Kraftstoffe und eine Reihe von Chemikalien beständig. Bei der Herstellung der Sauganlage eines neu entwickelten BMW-8-Zylinder-Motors wurde Phenolharz wegen seiner Dimensionsstabilität bei hohen Temperaturen im Vergleich zu technischen Thermoplasten ausgewählt. Die geforderte gute Fließfähigkeit wurde durch den Einsatz einer Formmasse mit mineralischen Füllstoffen, Glasfasern und Glaskugeln erreicht. Die Rotoren wurden für die Gewährleistung hoher dynamischer Eigenschaften aus einem Material mit 55 % Glasfasern hergestellt. Phenolharze mit ihrer guten Beständigkeit gegenüber Glycol-Wasser-Gemischen sind bestens für Wasserpumpen im Automobilbau geeignet. Der geringe thermische Ausdehnungsgrad macht Anwendungen möglich, bei denen ein und dasselbe Bauteil mit Flüssigkeiten unterschiedlichster Temperaturen in Berührung kommen kann. Das extrem geringe Kaltkriechen der duroplastischen Formmassen ist oft ausschlaggebend bei der Wahl des Werkstoffes für ein Bauteil, das direkt an andere Bauteile anmontiert werden muss. Duroplaste können durch Partikelrecycling wiederverwendet werden. Dabei wird gemahlene Altformmasse als Füllstoff für neue Formmassen eingesetzt. Die neuerdings entwickelte dreidimensionale FEM-Auslegung unter Einbeziehung des Aushärtevorgangs wirkt sich fördernd auf den Einsatz duroplastischer Werkstoffe in anspruchsvollen Bauteilen aus.


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    Title :

    Duroplaste kommen ins Rollen. Automobilanwendungen


    Contributors:

    Published in:

    Kunststoffe, München ; 93 , 3 ; A25-A27


    Publication date :

    2003


    Size :

    3 Seiten, 5 Bilder, 7 Quellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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