Die 1993 eingeführte Plattformstrategie ermöglicht Volkswagen AG, die Vielfalt vor Kunde zu erhöhen und dabei die Standardisierung der Funktionen zu optimieren. Eine Plattform stellt eine Einheit dar, die keinen Einfluss auf die Außenhaut haben darf. Sie wird durch Aufsetzen von sogenannten 'Hüten' zu verschiedenen, eigenständigen Modellen komplettiert. Der jeweilige Entwicklungsleader trägt die Verantwortung für die Konzernplattform inklusiv der nutzerspezifischen Systemteile. Jede Marke im Konzern trägt die Entwicklungsverantwortung für ihre eigenständigen Hüte und ihre Gesamtfahrzeuge. Bevor eine Plattform entwickelt werden kann, müssen die Kunden- und Marktanforderungen sowie die Ziele und Anforderungen der Nutzer genauestens definiert sein. Mit diesem Anforderungsprofil wird die Ausplanung und kontinuierliche Abstimmung mit allen Beteiligten unter Federführung des Plattform-Managements eingeleitet und bis zur Realisierung der Plattform durchgeführt. Der Nutzen der Plattformstrategie liegt in der Reduzierung der Kosten und Aufwände durch Nutzung weltweiter Ressourcen. Die Entwicklungszeiten und -kosten können erheblich reduziert werden. Preise für Bauteile sinken durch höhere Stückzahlen. Möglich wird eine Reduzierung der Teilevielfalt. Die Produktion ist hinsichtlich Anlagenausnutzung und Werksbelegung flexibler. Um das Entstehen zusätzlicher Varianten bei einer Ausweitung der Produktvielfalt zu begrenzen, ist ein Komplexitätsmanagement aufgebaut worden, das auf der Angebots- und Teileebene in der Serie und insbesondere in der Entwicklung die Möglichkeiten zur Begrenzung der Vielfalt erarbeitet. Dabei steht die Kundenorientierung auf der Angebotsseite ganz oben. Die Verwendungshäufigkeit von Teilen kann u.a. durch Vereinheitlichung der Systeme im Konzern erhöht werden. Modulare Produktstrukturen und Regeln zur Variantenbildung können die Zahl der Bauteilvarianten schon in der Entwicklungsphase begrenzen. Um die Produktkomplexität in den Marken und im Konzern zu beherrschen, müssen Vertreter aller Geschäftsbereiche zusammenarbeiten.
Produktentwicklungsstrategie in der Volkswagen AG
2001
13 Seiten, 8 Bilder
Conference paper
German
Nouveautes: Volkswagen Fox, Volkswagen Polo, Volkswagen Passat
Automotive engineering | 2005
|Actualites: Volkswagen D1, Volkswagen Polo
Automotive engineering | 2001
|SLUB | 1995
|Engineering Index Backfile | 1939
|Online Contents | 2007